Es sollte eigentlich ein ganz entspannter Roadtrip an der Ostküste von Australien vom Daintree Rainforest bis nach Airlie Beach werden. Dafür hatten wir 3 Tage einkalkuliert, in denen wir circa 700km zurücklegen sollten. Auf jeden Fall machbar. Doch dann kam alles etwas anders als geplant…
Erstmal wieder zurück nach Cairns
Da wir in den Norden nach Cape Tribulation gefahren sind, aber unser Ziel der Süden von Australien ist, mussten wir erst einmal wieder an Cairns vorbei. Auf dem Weg hielten wir diesmal bei einigen Spots an, um kurze Fotopausen einzulegen. Alleine die Autofahrt lohnt sich, da man die meiste Zeit direkt an der Küste entlang fährt. Wunderschöne Strände, die man kaum noch zählen kann, lagen auf unserem Weg.
Einen kurzen Stop legten wir auch abseits der Küste ein. Nach einem kurzen Abstecher ins Innenland kamen wir zu einem glasklaren Bach bzw. Creek, wie er hier genannt wird, mit einem tollen Wasserfall. Wir beobachten sogar ein paar Leute beim Canyoning. Dabei handelt es sich um eine abenteuerliche Erkundung von Schluchten durch Abseilen, Klettern, Schwimmen und vieles mehr. Berti hätte natürlich am liebsten direkt mitgemacht.
Der Umweg namens Tablelands
Bei unserer Bootstour auf dem Daintree River wurden wir von einem netten Holländer rumkutschiert. Da wir eine Privattour hatten (wir waren um die Uhrzeit die einzigen Gäste), kamen wir viel ins Plaudern über Australien abseits des Daintree Rainforests. Er gab uns einige Tipps mit, was wir rund um Cairns noch alles Besuchen müssen. Gleich mehrere Empfehlungen bezogen sich auf die Atherton Tablelands, also legten wir einen kleinen Umweg ein
Und der hat sich mehr als gelohnt. Als wir die Serpentinen westlich von Cairns hochfuhren, erinnerte uns die Landschaft, die vor uns lag, immer mehr an die Eifel. Und das ist gar nicht von soweit hergeholt, da beide früher vulkanische Gebiete waren. Hinzu kommen die satten grünen Wiesen, die uns manchmal an Irland erinnerten. Es ist wirklich eine tolle Landschaft, die wir zum Glück nicht ausgelassen haben.
Auf zur Teeplantage
Ja wir trinken beide Tee, aber das war nicht der Grund, wieso wir die Nerada Teeplantage besuchten. Viel wichtiger waren uns die kleinen Baumbewohner, die auf der Plantage leben. Dort gibt es nämlich Baumkängurus, die wir dort beobachten konnten. Natürlich haben wir trotzdem einen Tee getrunken und uns dann dankend verabschiedet.
Auf den Spuren des Platypus
In Yungaburra soll es, laut dem Bootsführer vom Daintree River, angeblich Platypus geben. Also begaben wir uns auf die Suche nach dem etwas merkwürdig aussehenden Schnabeltiers, das es nur in Australien gibt. Wir fragten in der Stadt nach, wo wir die besten Chancen hätten, ein Platypus zu sehen und bekamen gleich zwei mögliche Teiche genannt.
Nach reichlicher Prüfung können wir die Anwesenheit des Schnabeltiers in Yungaburra nicht bestätigen. Leider sahen wir nur einige Schildkröten. Allerdings waren wir natürlich auch erst wieder gegen 10 Uhr unterwegs. Die beste Chance eins der witzigen Tierchen zu sehen, ist in der Dämmerung. Wir geben nicht auf: In Tasmanien sollen die Chancen wohl gut stehen. Wir werden sehen.
Zurück zur Ostküste
Nachdem wir einen Tag in den Tablelands vertrödelt hatten und wir bereits einen halben Tag brauchten, um von Regenwald nach Cairns zu kommen, lagen noch etwa 600 km für die nächsten anderthalb Tage vor uns. Somit gestaltete sich der Roadtrip etwas stressiger als zuvor geplant, aber das nahmen wir für die Tablelands gerne in Kauf.
Ein weiterer Tipp von unserem Bootskapitän war ein Stop in Etty Bay. Wir erzählten ihm, dass wir im Daintree Rainforest leider keine Cassowaries (Kasuare) gesehen hatten. Diese Laufvögel leben in den tropischen Regenwäldern von Neuguinea und Nordaustralien und gehörten zu unseren „Must-Sees“ in Australien. Er gab uns den Tipp nach Etty Bay zu fahren, wo die Kasuare direkt am Strand entlang laufen sollen.
Dort hatten wir leider keinen Erfolg und wir hatten nicht genug Zeit, um dort geduldig zu warten. Auf der Straße zur Bucht trafen wir allerdings einen der gefährlichsten Vögel der Welt. Ja richtig gelesen. Der Kasuar gilt als gefährlichster Vogel der Welt, weil er sehr starke Beine mit schwarfen Krallen hat. Dieser wirkte allerdings sehr harmlos und als wäre er Menschen bereits gewohnt. Ärgern würde ich ihn allerdings lieber nicht.
Das Leben mit einem Camper
Nach all den vielen Bus- und Zugfahrten genießen wir es mit dem Camper herumzufahren. Wir sind super flexibel und müssen unser schweres Gepäck nicht überall rumschleppen. Im Outback hatten wir ja bereits einen Mietwagen, der uns auch schon viele Freiheiten ermöglichte. Jetzt fahren wir aber noch etwas günstiger, weil wir im Auto komfortabel schlafen können.
Auch die Campsites sind bis jetzt alle gut gewesen und wir treffen ab und zu mal das ein oder andere Tier an. Sowie hier in Yungaburra eine Kröte. Zum Glück haben wir eigentlich immer gutes Wetter, sodass wir bequem draußen sitzen und kochen können. Sollte das allerdings mal nicht der Fall sein, können wir auch auf die Campküche ausweichen.
Von Etty Bay nach Townsville
Nachdem wir in Etty Bay angekommen waren, ging es endlich weiter entlang der Ostküste nach Townsville, wo wir auch die Nacht verbrachten. Auf dem Weg dorthin hielten wir kurz beim Crystal Creek, wo ich 2009 auch schon etwas Zeit verbringen durfte. Leider hatten wir dafür nicht viel Zeit, weshalb wir nicht zum Schwimmen blieben.
In Townsville genossen wir die Aussicht vom Castle Hill aus. Von dort oben kann man super die Insel Magnatic Island sehen, die wir allerdings nicht besuchten. Bei dem Traumwetter kann man glatt vergessen, dass hier oben im Nordosten Regensaison ist.
Schnell nach Airlie Beach
Zwischen Townsville und Airlie Beach hatten wir nicht mehr viel Zeit, aber eine ganz schön lange Strecke zu fahren. Wir wollten eigentlich kurz beim Alligator Creek halten, aber genau zu diesem Zeitpunkt goss es in Strömen, weshalb wir einfach nur durchfuhren. Lediglich in Ayr hielten wir kurz, damit ich von meinem alten Arbeitsviertel ein paar Fotos machen konnte. Als Backpacker wohnte ich hier nämlich in einem „Working Hostel“ und ging der harten „Picking“-Arbeit nach.
Die Route vom Daintree Rainforest bis nach Airlie Beach hat sich wirklich gelohnt und würden wir immer wieder so machen. Das einzige, was wir vielleicht ändern würden, ist die Zeitplanung. Wenn wir hier nochmal herkommen sollten, würden wir uns noch viel mehr Zeit für die Tablelands lassen. Aber es gibt ja noch einiges in Australien zu sehen und wir haben halt nur 2,5 Monate.
Ein Kommentar
Man kann nur immer wieder das gleiche schreiben, was für ein schöner Bericht und was für tolle Bilder. Diese Farben bei den Stränden, den Wiesen und vor allen Dingen beim Kasuar, einfach toll.
Ich wusste gar nicht, dass es Baumkängurus gibt, ich hätte sie wahrscheinlich mit Koalas verwechselt 🙂
Vor allen Dingen hat man den Eindruck ihr seid ganz alleine in Australien, die Strände, die Straßen, die Wälder, alles menschenleer. Es muss toll sein alles so pur zu erleben.
Neidische Grüße aus der Heimat