Nach unserem Besuch im Kakadu National Park ging es für uns nach Katherine. Katherine ist an sich vielleicht eine etwas langweilige Stadt, insofern man sie als solche bezeichnen kann. Sie ist die fünftgrößte Stadt im Northern Territory, hat aber gerade einmal ~6000 Einwohner. In unserer Heimat bezeichnen wir sowas als Dorf. Aber in Down Under, ist es halt anders.
Erkundung der Umgebung
Nördlich von Katherine liegt der Nitmiluk National Park, in dem sich auch die Edith Falls befinden. Bei den Wasserfällen handelt es sich überlicherweise um einen Fluss, der in einen größeren See mündet. Aber vor dem großen befinden sich weitere kleine Wasserfälle, die in mehrere „Pools“ münden. Wir haben uns zuerst den See angesehen und sind danach zu den Pools hochgewandert. Das ganze bei etwa 40°C und praller Sonne. Ja wir haben geschwitzt.
Wieder einmal konnte man dort baden gehen, was auch einige Leute machten. Unten am See besteht aber immer mal wieder die Gefahr von Salzwasserkrokodilen, die sich verirrt haben. In den oberen Pools besteht die Gefahr nicht und sie sind meiner Meinung nach auch viel schöner.
Die Cutta Cutta Höhlen
Einen Tag planten wir für einen Ausflug zu den Cutta Cutta Höhlen, etwa 30km von Katherine entfernt. Wir recherchierten vorher im Internet und fuhren morgens dorthin. Allerdings stand im Internet nichts darüber, dass die Höhlen in der „wetseason“ geschlossen sind. Wir standen also vor verschlossenen Toren und mussten umdisponieren.
Katherine Gorge
Da wir im Kakadu National Park keine Bootstour gemacht haben, wollten wir es bei Katherine Gorge nachholen. Gorge ist wörtlich übersetzt eine Schlucht und bietet canyonartige Eindrücke. Um das zu sehen, fuhren wir wieder in den nahegelegenen Nitmiluk National Park.
Teilweise wurden wir von bis zu 60m hohen Felsmauern umzingelt. Zum Glück spielte das Wetter auf unserer 2 stündigen Bootsfahrt mit. Wir konnten auch Tiere sichten, aber leider blieben uns wiedereinmal die Krokodile verborgen. Es war einfach viel zu heiß für sie und sie versteckten sich daher lieber im kühlen Nass.
Alternativ zu einer Bootstour kann man auch die günstigere Fähre nutzen und einen 8km langen Wanderweg zurücklaufen. Das hätten wir eigentlich auch gerne gemacht, aber bei 39°C für mehrere Stunden zu wandern, ohne sich groß vor der Sonne schützen zu können, lies uns faul werden.
Alkohol im Northern Territory
Wir wollten mal ein Gläschen Wein trinken, aber um Alkohol zu kaufen geht man in Australien nicht in den Supermarkt, sondern muss dafür in einen „Liquor Store“. Im Northern Territory ist es auch üblich, dass am Eingang eines solchen Ladens ein Polizist steht und den Personalausweis (in unserem Fall Reisepass) überprüft. Auch wenn du alt genug aussiehst, benötigst du ihn, wenn du etwas kaufen willst.
Die Menge, die du einkaufen darfst, ist streng limitiert und beläuft sich auf 2l Wein oder z.B. einer Flasche Schnaps pro Person pro Tag. Die gekaufte Menge wird dann mit den Daten vom Reisepass hinterlegt und man kann an dem Tag nicht zum nächsten Markt laufen, um dort nochmal einzukaufen. Wer also eine Party plant, geht am besten mit mehreren Leuten einkaufen oder plant den Kauf vom Alkohol früh genug ein.
Karlu Karlu (Devils Marbles)
Bei den Karlu Karlu, wie die Aborigines sie nennen, handelt es sich um Gesteinsformationen, die sich mitten im Outback gebildet haben. Sie sind rund und liegen teilweise übereinander. Wenn man es sieht, fragt man sich, wie das mittem im nirgendwo passieren konnte. Wer sich dafür näher interessiert, sollte einen Blick auf den Wikipedia-Artikel werfen. Das ist dort ziemlich gut veranschaulicht. Aber ich schweife ab. Diese Steine haben bei den Aborigines eine wichtige Bedeutung. Sie sind, wie der Uluru (Ayers Rock), heilig und man darf nicht auf ihnen herumklettern.
Wenn man von der Straße an ihnen vorbei fährt, sind sie geschützt durch einen Zaun. Allerdings befindet sich in der Nähe ein Campingplatz, wo man sein Auto parken kann und ein Wanderweg startet. Dieser führt einmal durch die ganzen Felsen und bietet an mehreren Stellen einen fantastischen Ausblick über die Steine und das Outback. Wer also mal in der Nähe ist oder sowieso das Northern Territory erkunden will, sollte sich diesen einmaligen Anblick nicht entgehen lassen.
Es gibt viel zu sehen auf der Straße
Bei einem Roadtrip quer durch Australien gibt es einiges zu sehen. Ob es nun ein Flugzeugwrack ist, welches den Eingang zu einer Tankstelle weist, Warane die über die Straße laufen oder Emus, die im Outback grasen. Ja, sogar Kamele haben wir entdeckt. Auch wenn es in unserem Fall keine wilden Tiere waren (die gibt es hier nämlich auch).
Wie ich finde, ist das Northern Territory schon allein eine Reise wert, wenn man es mit einem Fahrzeug durchquert. Denn es gibt so einiges zu entdecken. 🙂
2 Kommentare
Seid ihr im Outback eigentlich auch mal auf Aborigines gestoßen?
Klar. Gerade im Northern Territory ist die Population am größten. Hier sind circa 30% der Menschen Aborigines. Man trifft sie also überall an.