Java: Von Jakarta bis Yogyakarta


11. Januar 2020

Nach dem Weihnachtsfest in Singapur ging es weiter mit dem Flugzeug auf die Insel Java in Indonesien. Genauer gesagt in die Hauptstadt des Landes: Jakarta. Von dort aus machten wir uns rasant auf den Weg Richtung Bali, weil wir dort Silvester verbringen wollten. Da blieb nur Zeit für einen kurzen Zwischenstopp in Yogyakarta und dem Borobudur-Tempel.

Es erwartet euch ein Kurzbericht über unsere erste Regenzeit, den größten buddhistischen Tempelkomplex der Welt und unseren gefühlten Promistatus.

Ab in den Flieger

Nach gefühlt 20.000 Bus- und Zugfahrten ging es seit langem mal wieder weiter mit dem Flugzeug. Wir reisen sehr gerne auf dem Landweg durch die Welt, aber diesmal geht es in ein Land, das aus tausenden Vulkaninseln besteht. Zudem wollten wir innerhalb von 2 Wochen bis nach Bali kommen, weshalb wir die Insel Sumatra (zwischen Malaysia und Java) direkt ausgelassen haben.

Während unserer Reise haben wir uns außerdem in den Kopf gesetzt, Silvester auf Bali zu verbringen, weshalb uns für Java nur 4 Tage blieben. Rückblickend betrachtet, wäre es wohl sinnvoller gewesen direkt nach Bali zu fliegen, aber der Flug nach Jakarta war bereits gebucht.

Die Hauptstadt Jakarta

„Noch-Hauptstadt“ sollte man da sagen, denn der Boden in Jakarta sinkt stellenweise bis zu 25cm pro Jahr ab. Da die Stadt aktuell nur 8m über dem Meeresspiegel liegt, soll auf der Insel Borneo eine neue Hauptstadt entstehen und die Verlegung soll 2024 erfolgen.

Für uns war Jakarta eher eine Enttäuschung. Wir hatten nicht viel Zeit, aber die wenigen Sehenswürdigkeiten, die wir sahen, beeindruckten uns nicht besonders. Lediglich die kleinen vollen Gassen erinnerten uns an Indien und blieben uns positiv im Gedächtnis. Ein Stadtteil erinnerte auch an die ehemalige Kolonialmacht Niederlande.

Zudem kam hinzu, dass wir Indonesien in der Regenzeit besuchten. Also wurden wir am Ankunftstag direkt mit einem gewaltigen Regenguss begrüßt. Es hat so stark geregnet, dass nur 3 Sekunden im Regen ausgereicht hätten, um uns bis auf die Unterhose nass zu machen. Zum Glück war neben unserem Hostel direkt ein Restaurant, wo wir essen konnten.

Yogyakarta: Im Zentrum von Java

Nach Jakarta ging es wieder ab in den Bus und weiter nach Yogyakarta oder kurz Jogja, wie die Stadt auch genannt wird. Die Stadt hatte schon etwas mehr zu bieten als Jakarta, aber auch hier blieb die große Begeisterung aus.

Der Palastkomplex – Kraton – im Zentrum der Stadt war leider geschlossen, als wir dort waren. Es handelt sich dabei, um den Sitz des amtierenden Sultans und seine Familie. Yogyakarta ist nämlich eins von noch zwei bestehenden Sultanaten in Indonesien.

Nördlich und südlich des Kratons ist jeweils ein Platz mit zwei großen Bäumen. Wir haben gelesen, dass es Glück bringen soll, zwischen diesen mit verbundenen Augen durchzulaufen. Wir konnten auch mehrere Personen beobachten, die es ausprobierten.

Wirklich wohl haben wir uns in unserem Hostel gefühlt. Wir bekamen dort ein super Frühstück für wenig Geld und hatten sogar einen Pool. Die Mitarbeiter waren alle super nett und halfen uns, wo sie nur konnten. Allgemein haben wir in Indonesien nur positive Erfahrungen mit den Menschen gemacht. Hier sind alle wirklich super freundlich und hilfsbereit.

Der weltgrößte buddhistische Tempelkomplex: Borobudur

Der Hauptgrund, wieso wir einen Zwischenstop in Jogja machen wollten, ist der Tempelkomplex Borobudur. Er befindet sich 25km nördlich der Stadt und ist zwischen dem 11. Jahrhundert und 1814 in Vergessenheit geraten. Der unter vulkanischer Asche begrabene Tempel wurde wiederentdeckt, ausgegraben und ist heute eines der Hauptsehenswürdigkeiten von Java.

Diese Tatsache spiegelt sich auch in den Eintrittspreisen wider. Wir als „Foreigners“ zahlten 25 US$ pro Person. „Locals“ hingegen zahlen nur rund 6 US$. Leider machte der Preis uns auch die ganze Erfahrung etwas madig. Wir verbrachten effektiv beim Tempel nur circa 1 Stunde (Begründung folgt), was vom Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zum Angkor Wat, wo wir uns den ganzen Tag aufhielten und 37 US$ zahlten, abstinkt. Schließlich handelt es sich hierbei um einen einzigen Tempel.

Wir sind allerdings auch etwas selbst Schuld. Wir besuchten den Komplex an einem Sonntag, wo die Besucherzahlen enorm hoch sind. Es war fast unmöglich ein Foto zu schießen, auf dem keine anderen Personen drauf sind. Und wegen der Regenzeit hatten natürlich alle einen Regenschirm dabei. Im Gedränge der Leute waren diese natürlich ebenfalls nervig.

Davon mal abgesehen, war es aber auch kaum möglich Zeit für ein Foto aufzubringen, weil man von allen Seiten angesprochen wurde, ob man für ein Foto posieren würde. Anfänglich wurde man noch scheu um Erlaubnis gebeten, aber hat man die Büchse der Pandora erst einmal geöffnet, gibt es kein Halten mehr.

Ich weiß nicht mehr genau, auf wievielen Familienfotos und Selfies wir gelandet sind, aber es war so nervenaufreibend, dass wir förmlich von dem Tempel fliehen mussten. Man fühlte sich wie ein Promi, der pausenlos für ein Foto zu Verfügung stehen muss. Als mich unten vorm Tempel plötzlich ein Mann ansprach, der von mir wollte, dass ich ihn und seine Freunde fotografiere, ganz ohne mich, war ich erstmal etwas aus dem Konzept. Diese Fotos machte ich natürlich mit Vergnügen.

Die 20-Stunden-Fahrt nach Bali

Und schon ging es wieder ab in den Bus und schnell weiter nach Bali. Schnell ist allerdings relativ, denn die Busfahrt plus Fähre dauerte insgesamt 20 Stunden. Zum Glück gibt es Podcasts und Netflix, die unsere Fahrt erträglich machten.

Wir können über Java eigentlich nicht viel sagen, weil wir von der Insel nicht viel gesehen haben. Das was wir gesehen haben, hat uns allerdings nicht aus den Socken gehauen. Positiv sind uns allerdings die Menschen und das Essen in Erinnerung geblieben. Mehr Zeit verbrachten wir danach auf Bali, worüber ihr bald mehr erfahren könnt.

Ein Kommentar

  • Mums sagt:

    Auch wenn ihr Java nicht als das Highlight empfunden habt, die Bilder sind doch wunderschön geworden. Besonders den Tempelkomplex Borobudur finde ich genial, eine imponierende Anlage. Außerdem finde ich, dass du ein tolles Modelll abgibst 😉
    Bin schon gespannt was ihr alles auf Bali erlebt. Ganz liebe Grüße aus der Heimat.

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