Singapur: Weihnachten mal anders


9. Januar 2020

Normalerweise verbringen wir Weihnachten immer mit der Familie. Da wir beide Patchwork-Kinder sind, fahren wir viel rum, besuchen unsere Liebsten, genießen gutes Essen und trinken auch mal ein bisschen mehr. Dieses Jahr sollte es nun aber (zumindestens für mich) zum ersten Mal anders sein: Nur wir beide, alleine in Singapur.

Da wir nicht vollkommen auf die Weihnachtsstimmung verzichten wollten, wählten wir Singapur als Land und in diesem Fall auch als Stadt des Festtags aus. Denn hier im Stadtstaat ist alles festlich dekoriert und Weihnachtsmusik ertönt aus allen Restaurants und Geschäften. Und doch ist es mit einem Fest zu Hause nicht zu vergleichen. Was aber auch seine Vorzüge haben kann…

Heiligabend fällt aus

Wir kamen am 24.12. nachmittags in Singapur an und waren von der Anreise etwas geschlaucht. Heiligabend war also nicht mehr viel bei uns los. Wir checkten lediglich in unser Hostel ein. Für gewöhnlich versuchen wir ein Doppelzimmer zu buchen, aber in manchen Städten ist das einfach zu teuer. So auch in Singapur, weshalb wir kleine Schlafkabinen mieteten. Das war eigentlich ganz komfortabel und mal etwas anderes. Ganz im Sinne unseres Weihnachtsfests.

Unser Weihnachtsfest 2019

Unser Weihnachtsfest fand bei 30°C am ersten Weihnachtstag statt. Wir verbrachten einen schönen Tag auf der Shoppingmeile von Singapur. Ja, denn hier haben alle Geschäfte auch an Weihnachten geöffnet. Das hatte den Vorteil, dass wir uns bei der Wärme in klimatisierten Räumen aufhalten konnten. Allerdings sorgte es auch für Verwirrung, da wir uns nicht nur einmal in den riesigen Einkaufshäusern verirrten.

Das ION-Orchard an der Orchard Street hat 4 unter- und 4 überirdische Etagen. Zudem kann man unter der Straße hindurch gleich das nächste Shopping-Center erreichen. Das ist wirklich Wahnsinn und für jeden Shopping-Liebhaber der reinste Himmel auf Erden. Wir konnten alle möglichen Geschäfte und Marken finden, die wir auch aus Deutschland kennen und noch viel mehr. Zum Beispiel sind wir gleich zweimal über die Restaurantkette „Hans im Glück“ gestolpert.

Weihnachtsmampf

Weil wir etwas Heimweh verspürten, genossen wir unser Weihnachtsfestmahl beim Paulaner Brauhaus. Endlich konnten wir zum ersten Mal seit unserer Weltreise ein schönes Weizenbier verköstigen. Dazu gab es eine gemischte Platte mit fast allem, was die bayrische Küche zu bieten hat: Haxn, Schnitzel, Nürnberger Würstchen, Leberkäs, Frikadellen, Semmelknödel, Kartoffelsalat, Sauerkaut… Ich kann nicht mehr alles aufzählen, aber eins weiß ich ganz sicher: Es war super lecker.

Mehr als nur Weihnachten

Jetzt ist aber genug von unserem etwas einsamen Weihnachtsfest. Denn wir haben auch einiges in Singapur erlebt. Schnell und einfach ging das mit der MRT (U-Bahn), die kreuz und quer durch Singapur fährt. Das ist der Vorteil an großen Städten: Der Nahverkehr ist immer bestens ausgebaut.

Gardens by the Bay

Sicher eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist „Gardens by the Bay“. Das ist eine Parkanlage mit den „Supertrees“, die man auch besteigen kann. Wir sind aber unten geblieben. Gleich nebenan ist das Hotel und Casino „Marina Bay Sands“. Das Gebäude das aussieht, als hätte es ein riesiges Schiff auf dem Dach.

Botanischer Garten

Im Botanischen Garten von Singapur gab es einige Tiere zu sehen. Neben Schildkröten und Vögeln trafen wir außerdem auf Warane. Sowas sieht man nicht jeden Tag außerhalb des Zoos. Leider hat es etwas geregnet, weshalb wir dort nicht allzu viel Zeit verbrachten.

Sentosa Island

Bei Sentosa Island handelt es sich um eine kleine Fun-Insel im Süden von Singapur. Dort gibt es unzähliche Attraktionen, wie zum Beispiel die Universal Studios, ein Golfplatz, Madame Tussauds, ein Wasserpark oder verschiedene Strände. Wir spazierten etwas auf der Insel herum und waren immer wieder überrascht, was man alles auf dem kleinen Raum finden konnte.

Bukit Timah Nature Reserve

Über das Regenwaldreservat innerhalb einer Stadt hatte ich einiges Gutes gelesen. Dort sollten wir auf Affen treffen, allerdings konnten wir diese nur vor dem Wald auf der Straße sichten. Auch der Weg durch den Wald war nicht sehr spektakulär. Wir gingen auf den Gipfel, zum Bukit Timah Summit auf 163,63m. Hört sich vielleicht nach dem Trek zum EBC eher lächerlich an, aber bei der Hitze war das schon ein anstrengender Spaziergang.

Chinatown

Auch Singapur hat einen Stadtteil namens Chinatown. Schließlich ist es ein multiethischer Staat, bei dem der Großteil der Bevölkerung aus China, Malaysia und Indien kommt. Amtssprachen neben Englisch sind folglich Chinesisch, Malaiisch und Tamil.

In dem Stadtteil befindet sich auch der „Buddha Tooth Relic Temple“, wo sich ein Zahn von Buddha befinden soll. Wir durften leider nicht rein, weil wir nicht angemessen gekleidet waren. Knie und Schultern sollten schließlich immer bedeckt sein. Aber bei der Wärme kann man morgens schonmal vergessen, was alles auf dem Plan für den Tag steht.

Und noch mehr Sehenswürdigkeiten

Ja es nimmt einfach kein Ende. Unter anderem besuchten wir auch den Stadtteil „Little India“ und die „Masjid Sultan Moschee“. Auch am „Fort Canning Park“ kamen wir vorbei. Und wir sahen in den drei Tagen nur einen Bruchteil von Singapur.

Die Sonnenfinsternis

Wie es der Zufall so will, konnten wir auch noch eine Sonnenfinsternis miterleben. Fast hätten wir sie verpasst, weil wir nicht wussten, dass eine stattfinden wird. Wir schmunzelten etwas über die Leute, die auf der Straße standen und den Himmel fotografierten. Erst ging ich davon aus, dass es ein bekanntes Gebäude sein muss, dass sie aufnehmen.

Als es dann aber etwas dunkler wurde und in den Nebenstraßen auch alle nach oben guckten, dämmerte es uns langsam. Wir konnten noch gerade so das Ende sehen. Kurz nach dem Foto war auch schon alles wieder vorbei.

Abflug nach Indonesien

Berti und ich waren beide postiv überrascht von Singapur. Wir trafen auf so viele Sachen, die wir aus Deutschland kannten, dass es gerade zu den Feiertagen schön war, etwas Heimat dort zu haben.

Als nächstes flogen wir von Singapur nach Jakarta, der Hauptstadt von Indonesien. Am Flughafen verabschiedete uns ein riesiger Olaf. Ich bin gespannt, ob es uns nochmal dorthin verschlägt.

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