Gili Air – Tauchen und Entspannung


19. Januar 2020

Nachdem wir Silvester am Kuta Beach verbrachten, wollten wir noch tauchen. Deswegen verschlug es uns auf die Insel Gili Air. Diese liegt zwischen Bali und Lombok und ist die kleinste der Gili-Inseln. Dafür bietet sie aber die perfekte Mischung aus Tauchen und Entspannung.

Die Größte der Inseln (Gili Trawangan oder kurz „Gili T“) ist eher für das Nachtleben bekannt. Man kann aber auch dort eine der vielen Tauchbasen aufsuchen, um tauchen zu gehen. Auf dieser Insel ist auch einiges los.

Auf der mittleren Insel (Gili Meno oder kurz „Gili M“) ist eher die Honeymoon-Fraktion vertreten. Es gibt hier schöne Hotelanlagen und tolle Sandstrände. Daher läuft alles etwas ruhiger ab und ist nur bedingt etwas für das Backpacker-Budget.

Und dann gibt es noch Gili Air (oder kurz „Gili A“), die für uns die perfekte Mischung macht. Sie ist touristisch nicht so überlaufen wie „Gili T“ und es ist mehr los, als auf „Gili M“. Tauchbasen findet man auch hier genug und auf der Insel kann man das typische Inselleben betrachten. Und sie schont den Geldbeutel.

Und eine Sache, die wir richtig auf Gili Air genossen haben, war dass es keine Autos oder Motorräder auf der Insel gab. Da die Insel sehr klein ist (Umfang etwa 4km), kann man auch alles zu Fuß erreichen. Wenn man sein Gepäck aber nicht schleppen möchte, besteht auch die Möglichkeit sich eine der Pferdekutschen zu nehmen.

Unser Bungalow

Wir nahmen uns einen schönen Bungalow, der in der Nähe vom Strand war. Airbnb hat uns so manches Mal eine nette und günstige Unterkunft beschert. So auch hier. Wir kamen mit den Leuten direkt in Kontakt und brauchten nur etwa 5 min. zum Strand und zu den Restaurants. Auch die Tauchbasis war in etwa 5 Minuten zu erreichen.

Schnorcheln

An unserem ersten Tag schnorchelte ich ein wenig unseren Strand entlang. Nach etwa 20 Minuten entdeckte ich eine große Schildkröte. Sie lies sich gar nicht durch mich stören, wodurch ich sie hervorragend bei ihrer Futtersuche beobachten konnte. Natürlich hat man in solchen wunderschönen Augenblicken nicht die Kamera zur Hand. Aber vielleicht sollte es ja nochmal beim Tauchen klappen.

Drift Dive

Nachdem wir die Tauchbasis unseres Vertrauens gefunden hatten, buchten wir direkt ein paar Tauchgänge. Pro Tauchgang bezahlten wir umgerechnet etwa 32€ inkl. Ausrüstung.

Bei einem unserer Tauchgänge hatten wir starke Winde, die große Wellen nach sich zogen. Wir konnten unseren geplanten Tauchplatz nicht anfahren, da die Wellen zu hoch waren. Es gab aber noch Plan B. Und das war ein Drift Dive zu einem Wrack. Ein Drift Dive ist quasi ein Tauchgang, bei dem man sich von der Strömung treiben lässt. Bei geringer Strömung ist dies eigentlich eine ganz angenehme Sache, da man nicht so viel mit den Flossen schlagen muss, aber wenn die Strömung zu stark ist, kann man auch leicht abtreiben.

Eine wahnsinns Geschichte von einem Taucher

An dieser Stelle erwähne ich mal eine Geschichte, die uns ein netter Südafrikaner nach einem unserer Tauchgänge in Koh Tao erzählte.

Er hatte in Ägypten einen Drift Dive und alles war vorher abgesprochen und geplant. Aber die Strömung war unter Wasser so stark, dass sie für ihre geplante Route von 40 Minuten, nur 20 Minuten brauchten. Als sie auftauchten, war ihr Boot noch nicht in der Nähe der Abholstelle und konnte sie auch nicht sehen. Der Wellengang war recht hoch und sie harrten stundenlang auf dem offenen Meer aus. Die Strömung lies sie immer weiter ins Meer abdriften, sodass irgendwann um sie herum nur noch Wasser zu sehen war. Da half auch kein Schwimmen mehr. Sie bildeten einen Kreis und hielten sich gegenseitig fest, damit sie zumindest zusammen blieben. Durch den hohen Wellengang machte der Magen irgendwann auch, was er wollte und sie fütterten die Fische.

Ich weiß nicht mehr nach vielen Stunden, aber irgendwann hatte er mit seinem Leben abgeschlossen, da er nicht glaubte noch gerettet zu werden. Wie sollte man auch ein paar Taucher im offenem Meer wiederfinden?!

Nach etlichen Stunden sahen sie endlich ein Boot. Aber es handelte sich um einen Riesendampfer, der direkt auf sie zusteuerte. Was einerseits schön, aber andererseits auch ein großes Problem dargestellt. Aber noch bevor dieser sie erreichte, wurden sie glücklicherweise nach über 6 Stunden auf offenem Meer wiedergefunden und gerettet.

Die Erfahrung einer solchen Wahnsinnsgeschichte wollen wir lieber nicht machen. Aber es ist eine spektakuläre Story.

Turtle Heaven

Aber nach unserem Drift Dive, der nicht so spektakulär war, wie die erwähnte Geschichte, sind wir noch zum „Turtle Heaven“ gefahren, der auch seinen Namen alle Ehre machte. Zuerst zählten wir noch die Schildkröten, die wir gesehen haben. Aber irgendwann wurde es zu viel und wir haben es aufgegeben. Dennoch sind es wunderschöne Lebewesen, die man gar nicht lange genug beobachten kann. Zumindest ich nicht.

Das Unwetter

Beim Verlassen des wundervollen Tauchplatzes, zog ein Unwetter auf. Auf der See waren die Wellen ziemlich hoch und dazu knallte uns nun auch noch der kalte Regen ins Gesicht. Trotz der eigentlich warmen Außentemperaturen, froren wir dadurch sehr schnell. Zum Aufwärmen sind wir deshalb, nach dem Anlegen am Strand ins Meer gesprungen. Das hatte nämlich angenehme 30°C. Dieses Unwetter brachte monsunartige Regenfälle mit sich und man brauchte keine Dusche mehr, denn das erledigte schon die Natur.

Es lohnt sich

Wir erkundeten während unserer Zeit die kleine Insel und gingen viel tauchen. Aber auch zum Entspannen am Strand ist Gili Air ein voller Erfolg. Das Wasser ist glasklar und leuchtet türkisblau. Auch wenn ich die Strände von Koh Tao noch schöner fand, hat uns die Unterwasserwelt in Indonesien nicht enttäuscht. Es ist eine wirklich traumhafte Gegend.

Eigentlich wollten wir nach unserem Inselabenteuer noch einen Tagesausflug zum Tauchen nach Nusa Penida machen. An dieser Insel gibt es einen Tauchplatz, wo man mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit auch Manta Rochen sehen kann. Der Tagesausflug sollte von Padang Bai (Bali) starten, aber er wurde leider wegen der hohen Wellen im letzten Moment abgesagt. Wir verbrachten vergebens eine Nacht in Padang Bai und sattelten auf Plan B um. Anstatt zu tauchen, sollten wir Bali besser kennenlernen. Und das taten wir in Ubud, worüber es im nächsten Beitrag mehr zu lesen gibt.

2 Kommentare

  • Mums sagt:

    Ich bin ja eigentlich eher der Bergefan, aber bei diesem glasklaren und türkisfarbenen Wasser kann man ja echt ins schwärmen kommen. Da auf einer dieser Schaukeln zu sitzen könnte ich mir echt gut vorstellen. Aber die haben da ja merkwürdige Fahrradständer 😉
    Auch das Tauchvideo ist wieder echt richtig schön, die könnte ich mir andauernd angucken. Jetzt verstehe ich eure Begeisterung fürs Tauchen.
    Ganz liebe Grüße aus der Heimat.

    • Berti sagt:

      Mich freut es, dass dir die Videos so gut gefallen. Zu deinem Glück wird es wohl noch viele weitere geben, aber wie viele davon vom Tauchen sein werden bleibt abzuwarten. 😉
      Auf Gili Air hatten wir aber auch wirklich Glück. Nicht bei jedem Tauchgang sieht man einen Oktopus oder Schildkröten (außer vielleicht beim Turtle Heaven). Für uns war es in jedem Fall eine tolle Erfahrung. 🙂

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