Eine Zugfahrt, die ist lustig…


23. September 2019

Wir fahren also doch direkt nach Mumbai

Leider haben wir keinen Zug nach Hampi mehr bekommen und wir wollten es vermeiden, noch länger in Goa Zeit zu vertrödeln. Schließlich wollen wir noch mehr von Indien sehen und möglichst auf Flüge verzichten. Also haben wir uns kurzer Hand entschlossen, direkt nach Mumbai zu fahren. Leider haben wir keinen Nachtzug mehr bekommen, sonst hätten wir uns das Hostel für eine Nacht sparen können. Der Zug fuhr auch nicht direkt von Canacona (Bahnhof bei Palolem) aus los, sondern von Margao (ca. 50km entfernt). Um dorthin zu kommen haben wir uns auch einen Zug genommen.

Der Slowtrain…

Es gab allerdings nur den „Slowtrain“. Der so langsam war, dass dieser direkt 3 Stunden später in Canacona ankam als geplant. Und bevor wir losfahren konnten, mussten wir wieder 45 Minuten im Zug warten. Wir kamen also nicht wie geplant Mittags in Margao an, sondern am Abend kurz vorm Sonnenuntergang. Dafür hat uns die Zugfahrt umgerechnet nur 0,38€ für 2 Personen gekostet. Bei diesem Preis blieb einiges zu erwarten und wir konnten Feuerlöscher auf dem aktuellsten Stand der Technik entdecken, sowie im Zug, das beste Kühlsystem überhaupt! Diese Mengen an Ventilatoren konnten Orkanartige Luftströme durch das Zugabteil pusten… Wahnsinn… Dazu gab es noch Artisten, die ihre wilden Kunststücke in den Gängen präsentierten und danach mit einem Hut rumgingen. Ein wahres Abenteuer.

Die Taxifahrt zum Hostel in Margao

In Margao angekommen, brauchten wir ein Taxi zu unserer Unterkunft. In diesem Taxi mangelte es quasi an allen Annehmlichkeiten. Es gab keine Innenverkleidung an den Türen, keine Lüftung, die Elektronik war komplett sichtbar, teilweise herausgerissen und geflickt. Und Anschallgurte gab es auch nicht. Warum auch? Der Verkehr fließt hier wirklich wunderbar. Unfälle können auch gar nicht passieren, wenn man rechtzeitig die Vorfahrtshupe betätigt. Einmal gehupt und Zack hat man Vorfahrt. Dieses System würde ich auch gerne mal in Deutschland zur Anwendung bringen. Bei einer roten Ampel reicht es aus mehrmals die Hupe zu betätigen und einfach zu fahren. Ein wunderbares Konzept.

Nachdem wir vom Taxifahrer am Zielort abgesetzt wurden und für den nächsten Tag einen Termin vereinbart hatten, (damit wir wieder zum Bahnhof kommen), wurden wir mit der indischen Verlässlichkeit vertraut. Mehrmals haben wir Ort und Zeit angesprochen und jedesmal hat er uns versichert, er würde dann da sein. Aber als es dann soweit war, warteten wir vergebens und sein Handy war auch aus. Super… Netterweise hat uns unser Hostelbesitzer aus lauter Mitleid dann zum Bahnhof gebracht. Welch ein Glück, sonst hätten wir wahrscheinlich einen Tag in Margao festgesessen.

Mit dem Zug von Margao bis nach Mumbai

Unsere Fahrt sollte nun über 13 Stunden gehen. Dafür haben wir uns extra bessere Plätze im Zug organisiert. Wir fuhren mit der Klasse AC2 den kompletten Tag von 8:30 bis 22Uhr nach Mumbai. Diese Klasse besagt, dass 2 Personen übereinander Schlafen können und das Abteil mit einer Klimaanlage ausgestattet ist. In unserem Abteil hatten 4 Personen Platz, den wir mit zwei netten Indern teilten, die uns noch Tipps für Mumbai mit auf den Weg gaben.

Das Essen im Zug

Alle 2 Minuten lief jemand durch die Gänge und verkaufte Chai, Kaffee, Samosas, normale Getränke und ähnliches. Wir konnten leider nicht immer alles verstehen. Erst hatten wir angenommen, dass Hindi gesprochen wurde, aber es war Englisch mit starkem indischen Akzent, dass wir nicht mehr zuordnen konnte. Aber das Zugfahren in der Klasse AC2 ist sehr komfortabel. Man hat genug Platz und kann dort gut schlafen (Decken und Kopfkissen gibts kostenlos). Wir haben uns auch je ein Mittagessen und ein Abendessen bestellt. Alles sehr lecker und recht viel für zusammen umgerechnet 4,70€. Wir haben das Zugfahren in Indien für uns entdeckt. =)

Die Toiletten im Zug

Zuerst – ja es gibt diese „Löcher“. Auf dem Boden befindet sich aus Metall eine Schale auf der man sich vermutlich draufkniet, um dann in das darunter befindliche Loch sein Geschäft zu verrichten. Wir konnten noch keinen dabei beobachten, wie dieses Spektakel genau funktionieren soll, daher können wir nur mutmaßen. Aber außer diesen zwei indischen Toiletten an einem Ende des Waggons, gibt es auf der anderen Seite auch zwei westliche Toiletten. Diese sind natürlich nicht ganz so sauber und komfortabel, wie in deutschen Zügen. Es ist vielmehr eine Metallschüssel, auf die man sich am liebsten nicht draufsetzen möchte. Vielleicht haben wir nochmal die Möglichkeit die beiden Toiletten bei der nächsten Zugfahrt zu fotografieren.

8 Kommentare

  • Mums sagt:

    Ohje, das erfüllt ja alle Klischees. Konntet ihr denn auf den „Betten“ schlafen? Von hieraus betrachtet aber sehr lustig. Haltet durch ihr zwei, liebe Grüße

    • Taschi sagt:

      Da wir tagsüber gefahren sind, waren wir die meiste Zeit wach. Man konnte aber sehr gut liegen und ein Mittagsschläfchen konnten wir auch machen :).

  • Karin sagt:

    Schön, euch „zu verfolgen“! Liebe Grüße!

  • Claudia sagt:

    Bei den Zügen braucht ihr keine Angst zu haben, dass die Klimaanlage ausfällt 😊. Am besten finde ich die Feuerlöscher 🧯. Ich hoffe wir werden weitere interessante Bilder zu sehen bekommen. Was machen denn die Affen, habt ihr mit denen schon Kontakt aufgenommen? Oder sind sie friedlich. Viel Spaß noch

    • Berti sagt:

      Wir waren gestern auf Elephanta Island. Das ist eine Insel etwa 10km vom Gate of India entfernt. Liegt also direkt bei Mumbai. Dort haben wir ganz viele Affen gesehen. In unserem nächsten Blog-Beitrag zu Mumabi werden wir darüber mit Bildern und Videos berichten.
      Schöne Grüße aus dem tropischen Mumabi

  • Larissa sagt:

    Es ist wirklich sehr unterhaltend eure Einträge zu lesen 🤣. Es muss wirklich ein Abendteuer dort in Indien sein,aber die Erlebnisse vergesst ihr nie😊
    Diese neumodernen Feuerlöscher werde ich hier mal versuchen zu etablieren,denn die sind wirklich revolutionär 🤣
    Ganz liebe Grüße aus dem verregneten Deutschland 😘

  • Gaby und Horst sagt:

    Hallo Ihr beiden Weltenbummler. Es ist einfach genial was ihr macht. Vor allen Dingen, dass es für jede widrige Situation eine Lösung gibt, und diese ist manchmal ganz simpel. Weiter so, die Welt ist einfach schön und die Menschen liebenswert.
    Solltet ihr in Indien bei Auroville vorbeikommen, grüßt Frau Fichte (Schwester einer Freundin). Sie lebt dort in dem Projektdorf seit einigen Jahren.
    Wenn ihr nach Costa Rica kommt, ist auf jeden Fall das 2-Nächte Arangement auf Tourtuguero mit Barbara empfehlensert! Der Bereich ist gut mit Bus und Boot (Cariari) zu erreichen.

    Wir sind vom 28.01. bis 18.02.2020 in Vietnam. Von Nord (Hanoi) bis Süd (Ho chi Mingh) Solltet ihr in der Zeit auch dort sein, wäre vielleicht ein Treffen möglich. Wir haben 9 Stationen.
    Weiterhin viel Freude an eurem Trip.

    • Hallo ihr beiden,
      musste gerade erstmal googlen was Auroville ist. Leider werden wir dort nicht mehr vorbeikommen. Danke für den Tipp in Costa Rica. Bis dahin ist ja noch etwas Zeit, aber das werden wir uns auf jeden Fall merken.
      Leider sind wir zu der Zeit, wenn ihr in Vietnam seid, schon in Australien. Aber dann könnt ihr vorher noch von unseren Erfahrungen lesen und uns dann auch von euren Berichten.
      Danke und wir wünschen euch auch schonmal eine schöne Zeit in Vietnam.

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