EBC-Trek – Die Vorbereitung


27. Oktober 2019

Lange Zeit reden wir schon davon: Einmal zum Mt. Everest Base Camp (EBC) im Himalaya. Uns war bewusst, dass eine circa 2-wöchige Wandertour in Höhen von bis zu 5364m kein Spaziergang ist, weshalb wir auch zunächst nur klein träumten. Vielleicht ja wenigstens bis zum ersten View Point, sodass man ihn mal gesehen hat. Nach weiteren Recherchen gingen die Träume weiter: Vielleicht ja bis zu dem Kloster in Tengboche oder zum Sherpa Friedhof in der Nähe von Lobuche…

Die Vorbereitung zu Hause

Da wir beide nicht besonders sportlich aktiv waren, war nach den ersten eintägigen Wandertouren auf Anfängerniveau klar: Wir brauchen eine bessere Vorbereitung. Vielleicht trifft diese Beschreibung besser auf mich zu, da Berti schon etwas längere und anstrengendere Wandererfahrungen mit seinen Arbeitskollegen gemacht hat. Aber schließlich sind wir ein Team, also musste er mich ins Fitnessstudio begleiten. Mehr zu unserer sportlichen Vorbereitung findet ihr hier.

Zudem stellte sich die Frage, ob wir einen Guide benötigen oder ob wir die Tour auch auf eigene Faust machen können. Immer wieder haben wir gelesen, man soll die Tour nicht alleine machen. Aber was heißt „nicht alleine“? Wir sind ja schließlich nicht alleine, sondern zu zweit. Eine Gruppentour zu buchen, kann recht teuer werden und zudem können wir nicht unser eigenes Tempo gehen, sondern müssen uns an die Gruppe halten. Da wir nicht wussten, wie weit wir kommen und wir uns die Option offen halten wollten, jeder Zeit umdrehen zu können, wollten wir uns ungern an eine Gruppe binden.

Zum Glück sind wir ja nicht die ersten, die diesen Trek machen, also fanden wir bei YouTube einige Videos von Paaren, die den Trek alleine gemacht haben. Auch Blogbeiträge haben uns weitergeholfen und uns zum Beispiel auf nützliche Helfer stoßen lassen:

Außerdem konnten wir vorher sogar noch mit jemanden sprechen, der diesen Trek bereits gegangen ist. Dank der Hilfe des L&T CityGym Teams konnten wir uns noch hilfreiche Tipps holen, wie zum Beispiel, dass bei schlechtem Wetter die Flieger nach Lukla und zurück über mehrere Tage ausfallen können oder eben auch, dass wir den Trek mit gutem Gewissen alleine (bzw. zu zweit) machen können.

Die Route

Die wichtigsten Recherchen waren erledigt, nur die Route musste festgelegt werden. Wir haben uns aus dem Internet eine Empfehlung rausgesucht, die wir mit mehreren Quellen abgeglichen haben und die anscheinend die gängigste Route zum Camp ist.

  1. Tag: Ankunft in Lukla, 1. Etappe nach Phakding
  2. Tag: Phakding bis Namche Bazar
  3. Tag: Akklimatisierungstag (Namche Bazar)
  4. Tag: Namche Bazar bis Tengboche
  5. Tag: Tengboche bis Dingboche
  6. Tag: Akklimatisierungstag (Dingboche)
  7. Tag: Dingboche bis Lobuche
  8. Tag: Lobuche bis Gorak Shep, Everest Base Camp
  9. Tag: Kala Patthar, Zurück nach Dingboche
  10. Tag: Dingboche bis Namche Bazar
  11. Tag: Namche Bazar bis Lukla
  12. Tag: Flug nach Kathmandu

Um auf Nummer Sicher zu gehen, planten wir 2 weitere Tage ein, die wir zum Beispiel für weitere Akklimatierungstage nutzen könnten. Soweit der Plan. Welche Route wir schließlich absolviert haben, findet ihr im nächsten Beitrag.

Flüge nach Lukla und zurück

Wir haben den Flug nach Lukla über KathmanduLuklaFlights.com gebucht, weil wir uns nicht näher mit den Airlines auskannten. Die Kontaktperson war sehr freundlich und hilfsbereit und wir konnten alles über E-Mail oder WhatsApp abwickeln. Auch bei Änderungen wurde uns schnell und ohne Probleme geholfen.

Man kann die Flüge aber auch direkt bei den Airlines buchen. Folgende Airlines sind uns bekannt:

Wir sind mit Summit Air geflogen, die wir nicht unbedingt empfehlen können. Die Gründe findet ihr in unseren nächsten Beiträgen.

Da der Flughafen in Kathmandu gerade wegen Bauarbeiten für kleine Flugzeuge gesperrt ist, mussten wir noch einen Transport nach Ramechhap dazu buchen, was auch über KathmanduLuklaFlights.com vorgenommen wurde.

In Kathmandu angekommen

Um den Trek laufen zu können, benötigt man noch zwei Permits (Erlaubniserklärungen), die man aktuell auf dem Weg erhalten kann. Eine Vorbereitung in Kathmandu ist also nicht zwingend nötig. Ich würde aber jedem empfehlen, der vorhat diesen Trek zu laufen, trotzdem im Tourist Service Center in Kathmandu vorbeizuschauen. Falls sich kurzfristig etwas ändert, kann man dort alles nötige nochmal erfragen, damit man oben auf keine unangenehme Überraschung stößt.

Die Erlaubnis für den Trek (Tourism Fee) erhält man aktuell, unseres Wissens nach, nur in Lukla, kurz bevor man den Trek startet. Diese kostet 2000,-Rs und es gibt auf dem Weg 4 Check-Ins, bei denen diese vorgezeigt werden muss. Beim Runtergehen muss man sich auch erneut auschecken. So kann grob nachvollzogen werden, wo man sich ungefähr auf dem Trek befindet.

Die Eintrittskarte für den Sagarmatha National Park (Sagarmatha ist der nepalesische Name für den Mt. Everest) erhält man auf dem Weg kurz hinter Monjo, wenn der Park beginnt oder man kann sich die Erlaubnis auch schon im Tourist Service Center (TSC) in Kathmandu besorgen (so haben wir es gemacht). Diese kostet 3000,-Rs.

Zudem wurde uns im TSC noch optional die TIMS-Card (Trekkers’ Information Management Systems) angeboten. Für viele Treks in Nepal ist diese Pflicht, aber nicht für den EBC-Trek. Sie kostet 2000,-Rs und man wird in die Datenbank aufgenommen, um im Notfall den Verbleib des Trekkers zu wissen. Wir haben dadrauf verzichtet, weil dies bereits in der Tourism Fee beim EBC abgedeckt ist.

Shopping

Unsere letzten Besorgungen für den Trek haben wir im Stadtteil Thamel von Kathmandu gemacht. Dort gibt es unzählige Shops mit Trekkingausrüstung. Man sollte allerdings wissen, dass nicht alles Markenkleidung ist, auch wenn es drauf steht. Die meisten Läden verkaufen gefälschte Kleidung, die natürlich auch um einiges günstiger ist, als die Originalmarken. Es gibt natürlich auch die offiziellen Läden von NorthFace und Co., allerdings muss man dort auch mit den westlichen Preisen rechnen.

Für Ausrüstung, die nur für den Trek benötigt wird und danach wieder aussortiert wird, reichen die Fake-Marken auf jeden Fall aus. Ich habe zum Beispiel ein Paar Handschuhe benötigt, die ich für den Rest der Reise nicht mehr mitschleppen möchte. Die umgerechnet circa 6€-Handschuhe haben ihren Zweck erfüllt und ich habe kein schlechtes Gewissen, sie zurückzulassen. Uns wurde auch gesagt, dass man in fast jedem Laden Ausrüstung leihen kann. Die Rate kommt dabei auf die Dauer und den Gegenstand an. Wir hatten es anfänglich mal für eine Daunenjacke angedacht, aber wieder verworfen, weshalb wir in dem Bereich keine Hilfestellung geben können.

Pack-Chaos

Wir durften in den Flieger nur 10 kg Gepäck und 5 kg Handgepäck mitnehmen. Da wir vorhatten, unser Gepäck alleine den Berg raufzuschleppen, versuchten wir, die 10 kg-Marke für Gepäck und Handgepäck zusammen nicht zu überschreiten. Das war allerdings nicht so einfach, wie wir uns das vorgestellt hatten.

Neben Schlafsack, Handtuch, Regenponcho, Kulturartikel, Powerbank, FlipFlops, Kamera, Handys und die wichtigsten Medikamente bzw. Verbandszeug, musste natürlich auch die Kleidung für 14 Tage mit. Weil der Temperaturunterschied stark variieren kann, wandten wir das Zwiebelprinzip an. In Gorak Shep kann es tagsüber im Oktober, wenn die Sonne nicht scheint, Minusgrade geben. Wir verzichteten allerdings auf eine dicke Daunenjacke und konzentrierten uns lieber auf die vielen Schichte unter der winddichten Jacke.

Was sich als überflüssig herausstellte, war die Mitnahme von „Rei in der Tube“. In den Lodges durften wir unsere Wäsche nicht selbst Waschen, weil diese fast immer einen Laundry-Service anbieten, der dann natürlich etwas kostet.

Was auf jeden Fall sinnvoll ist, es bereits in Kathmandu zu kaufen oder dabei zu haben, weil es oben sonst teuer werden kann, sind:

Die Tour beginnt

Erfahrt in unserem nächsten Beitrag, wie der Trek für uns verlaufen ist und freut euch auf die Bilder, die wir machen konnten.

4 Kommentare

  • Larissa sagt:

    Wann kommt der nächste Beitrag??ich bin ganz gespannt auf all eure Erfahrungen und Eindrücke und kann es Laune erwarten 😍

    • Taschi sagt:

      Wir geben uns Mühe. Müssen ein bisschen was aufarbeiten, weil wir ja 2 Wochen nichts gemacht haben. Berti hat aber schon fleißig geschrieben und das kommt zeitnah online.

      Sind jetzt übrigens in Myanmar angekommen. Da berichten wir dann auch bald drüber.

  • Mums sagt:

    Ja, ich bin auch schon ganz gespannt, aber vergesst vor lauter schreiben nicht die Reise und die Eindrücke zu genießen. Also alles in Ruhe, aber bitte schnell den nächsten Beitrag 😉

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