Varanasi – Indien Pur erleben


10. Oktober 2019

Unser letzter Stop in Indien, bevor wir uns auf den Weg nach Nepal machen, ist die heilige Stadt Varanasi. Schon vorher haben wir überall gehört und gelesen, dass Varanasi das Indien sein soll, dass wir uns in Deutschland vorstellen. Laut, wuselig, viele Menschen, kleine Gassen, uvm.
Wir wurde nicht enttäuscht 😉 .

Die heilige Stadt

Varanasi ist eine der ältesten Städte Indiens und die heiligste Stadt für den Hinduismus. Es gibt hier sehr viele Tempel für die verschiedenen Götter und die Stadt liegt am Ganges, dem heiligsten Fluss für die Hindus. Wenn man durch die Straßen geht, sieht man hier besonders viele Frauen im Sari.

Dashahara

Zum Zeitpunkt, wo wir hier waren (6.-8.10.), fand sogar das Dashahara statt. Dabei handelt es sich um ein zähntägiges Festival, dass seinen Höhepunkt am 8.10. dem Dashahara hat. Was genau gefeiert wird, kann ich leider nicht sagen, aber es ist auf jeden Fall eines der religösesten Feiertage im Hinduismus. Überall in der Stadt gibt es Plätze, wo Musik gespielt und getanzt wird. Wenn es dunkel wird, sind die Straßen alle mit bunten Lichtern beleuchtet. Es ist schön anzusehen, aber auch sehr voll auf den Straßen.

Die Ghats

Varanasi ist bekannt für seine Ghats. Dabei handelt es sich um die Stufen runter zum Ganges. An einigen finden die rituelle Waschungen statt, wo die Hindus sich von ihren Sünden befreien können. Aber auch Bootstouren werden angeboten, Menschen baden einfach nur oder waschen ihre Wäsche. Da es in der letzten Zeit sehr viel in Varanasi geregnet hat, ist der Wasserspiegel sehr hoch (angeblich wohl 14 Meter höher als normal). Deswegen kann man leider nicht unten an den Ghats spazieren gehen und auch die Bootstouren sind aktuell verboten, weil die Strömung zu stark ist. Es bleiben nicht viele Stufen, bevor der Ganges bereits anfängt.

Wir waren an zwei Ghats, die auch „Burning Ghats“ genannt werden, weil hier die verstorbenen Hindus verbrannt werden. Für einen gläubigen Hindu ist es das Ziel in Varanasi zu sterben, was nicht immer möglich ist. Deswegen werden aus ganz Indien die gläubigen verstorbenen nach Varanasi gebracht, um hier eine letzte Waschung zu erhalten und danach am Ufer verbrannt zu werden. Die Körper werden auf Tragen durch die engen Gassen von den Familien zu den Ghats getragen. Als Tourist kannst du dir das angucken, aber solltest keine Fotos davon machen. Es war auf jeden Fall sehr interessant, wieviele Verbrennungen da in kurzer Zeit vollzogen werden. Überall findet man riesige Stapel mit Brennholz, dass dort die Familen kaufen können.

Wenn dich das Verbennungsritual mehr interessiert:
Es gibt auf Netflix eine wundervolle Serie Namens „Bildschöne Welt“. In der Staffel 2 handelt die Folge „Leben und Tod: Teil 1“ über die Stadt Varanasi. In der Folge werden sämtliche Rituale bei der Verbrennung (von der Waschung, über die Verbrennung und das abscheren der Haare uvm.) genau berichtet und erklärt. Die Folge geht 20 min. und ist äußerst interessant! Diese Folge gibt einem genügend bewegte Bilder um einen Eindruck von dieser heiligen Stadt zu bekommen. Hier der Link zur Folge.

Shri Kashi Vishwanath Temple und Uni-Campus

Der wahrscheinlich bekannteste Tempel in Varanasi, der auch im Lonley Planet steht, ist der Shri Kashi Vishwanath Temple in der Nähe der Ghats. Da es dort aber sehr voll war, wahrscheinlich wegen des Festivals, haben wir uns entschieden den Shri Kashi Vishwanath Temple BHU am Uni-Campus anzugucken. Der Tempel ist ebenso, wie der Tempel bei den Ghats, dem Gott Shiva gewidnet, der einer der Hauptgötter im Hinduismus ist. Leider konnten wir nur Fotos von draußen machen, weil drin das Fotografieren nicht erlaubt war.

Den Campus, auf dem der Tempel steht, hatten wir uns allerdings schöner vorgestellt. Außer den Streetfood-Läden vor dem Tempel gab es dort leider nicht viel zu sehen.

Indien-Pur-Erlebnis

Wir haben Varanasi unterschiedlich wahrgenommen. Während Berti gerne von seinem Tiefpunkt spricht, weil hier alles so laut, wuselig und dreckig ist und man die Autoabgase förmlich riechen und schmecken kann, empfinde ich Varanasi als tolle Erfahrung. Man kann sich gut in den kleinen Gassen zum Ganges hin, vor dem Verkehr verstecken. Dort fahren zwar auch Roller und Motoräder durch, aber der große Verkehr ist bei den Hauptstraßen.

Die Gassen sind urig und dort hat man die meiste Zeit kein GPS, aber ich finde es aufregend, ohne Plan einfach durch die Gassen zu schlendern und nicht zu wissen, was als nächstes kommt. Wenn man etwas spezifisches sucht, kann es natürlich anstrengend werden, aber man sollte einfach akzeptieren, dass das hier nicht zielführend ist.

Die anfängliche Angst, hier in viele Touristenfallen zu tappen, war unbegründet. Ich fühle mich hier sehr viel sicherer noch, als in anderen Städten zuvor und wir werden auch nicht oft angesprochen.

Und weiter gehts nach Nepal

Aktuell befinden wir uns in Kathmandu, wo wir gestern angekommen sind. Die Reise war ein 24-Stunden-Erlebnis und erhält einen eigenen Beitrag.

Wir sind nicht böse drum, dass die Zeit in Indien vorbei ist. In einem Podcast hat Matthias Politycki Indien wie folgt beschrieben: Schrecklich schön! Und das trifft es auf den Punkt. Es ist wirklich eine Reise wert, weil es so schöne Seiten hat, aber leider auch schreckliche. 3 Wochen Indien waren wirklich anstrengend und wir hoffen, dass wir hier in Nepal etwas zur Ruhe kommen können.

2 Kommentare

  • Mums sagt:

    Schade, jetzt ist die Berichterstattung aus Indien vorbei, sie war schön und bunt, aber aus unserer Sicht manchmal auch bedrückend.
    Ich bin sicher es wird wundervolle Bilder aus dem Himalaya geben und freue mich jetzt schon. Gebt gut Acht auf euch und lasst es langsam angehen.

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