Melbourne – Abschied und Harry Potter


1. April 2020

Das Ende unseres Dreiergespanns nahte. Wir gaben unser Camperheim nach 10 Tagen Roadtrip ab und zogen für 5 Tage in ein Hostel ein. 2 Tage davon konnten wir noch mit Larissa verbringen, bevor wir sie schweren Herzens abfliegen lassen mussten. Wir hatten trotzdem eine schöne Zeit in Melbourne, die von schlechtem Wetter, Shopping, tollen Aussichten und Harry Potter geprägt wurde. Eine Stadt, wo einem nicht langweilig wird.

In den Straßen von Melbourne

Melbourne hat vielleicht nicht die eine super bekannte Sehenswürdigkeit, die jeder kennt, sowie das Opera House in Sydney oder das Empire State Building in New York. Dafür erwartet man aber auch nicht viel und kann sich positiv überraschen lassen. Alleine beim Schlendern durch die Straßen kamen wir durch kleine Gassen mit Bars, Restaurants und Cafés, die zum Verweilen einluden.

Den Queen Victoria Market besuchten wir am Abend und bekamen eine riesige Auswahl an Streetfood aus verschiedenen Ländern. Und auch wenn es die meiste Zeit geregnet hat, mussten wir natürlich in Chinatown und beim Federation Square vorbei schauen.

Die Hosier Lane

Die Hosier Lane ist eine etwas versteckte Seitengasse mit vielen Graffitis. Selbst die Mülltonnen wurden nicht verschont. Es war nicht viel los, also konnten wir uns Zeit lassen, um die Kunstwerke zu bewundern. Sie ist auf jeden Fall eine meiner Lieblingsstraßen in Melbourne.

Die Southbank

Die Promenade auf der Südseite des Yarra Flusses heißt Southbank. Ein super Ort, um spazieren zu gehen. Auf Höhe des Rialto Tower, einst das höchste Gebäude von Melbourne, befinden sich Outletstores, die wir ebenfalls besuchten. Es gab gute Angebote, aber da wir nicht viel in unsere Rucksäcke reinbekommen, hielten wir uns bescheiden zurück. Die Southbank ist zudem ein super Platz, um die höchsten Gebäude von Melbourne zu betrachten: der Eureka Tower und Australia 108 (noch nicht fertiggestellt).

Melbournes Botanischer Garten

Natürlich hat auch Melbourne, wie fast jede Großstadt, einen Botanischen Garten, den wir zu Dritt erkundeten. Besonders interessant waren die Bäume, die am Rand des Gartens an der Straße standen. Dank des Regens konnten wir den Flecktran auf den Stämmen bewundern. Sowas habe ich vorher noch nie beobachten können, allerdings bin ich auch kein Musterschüler in Baumkunde.

Berti und ich hatten ein paar Tage später nochmal die Gelegenheit den Park bei etwas besserem Wetter zu besuchen. Der Flecktarn war unter trockenen Bedingungen allerdings nicht so gut zu sehen. Dafür war alles andere natürlich nochmal viel schöner.

Shrine of Remembrance

Am Rand des Botanischen Garten findet man den Shrine of Remembrance. Es ist eins der größten Kriegsdenkmäler in Australien und beherbergt im unteren Geschoss ein sehr interessantes und kostenloses Museum zum Ersten und Zweiten Weltkrieg. Wenn man die ganzen Geschehnisse aus der australischen Sicht erzählt bekommt, lernt man nochmal einiges dazu. Zumindestens für mich war das so. Und wir konnten die Regenschauer draußen überbrücken.

Einkaufszentren-Wetter

Bei so viel Regen war die Flucht in die Einkaufszentren ein willkommender Zeitvertreib. Die Einkaufsstraße selbst stellte sich als große Enttäuschung heraus. Als wir allerdings auf die Shopping-Malls stießen, ging uns das Herz auf. Ja, natürlich konnten wir nicht viel Geld ausgeben, aber es war schön, durch die Läden zu schlendern. Besonders beeindruckend war das Gebäude im Gebäude. In Mitten des „Melbourne Central Shopping Centres“ gab es ein altes Gebäude von R.M. Williams, eine Marke für Kleidung.

Eureka Tower & Abschied

Bevor wir Larissa verabschieden mussten, besuchten wir morgens noch den Eureka Tower. Der Wolkenkratzer ist aktuell noch das höchste Gebäude in Melbourne und das zweithöchste in Australien. Im 88. Stockwerk gibt es eine Aussichtsplattform, die wir besuchten, um uns Melbourne von oben ansehen zu können. Zum Glück hatten wir einigermaßen gutes Wetter, sodass sich ein Besuch auch lohnte.

Danach brachten wir Larissa noch zum Sky Bus, der alle 10 Minuten zum Flughafen in Melbourne fährt. Wir hatten uns schon so an das Reisen zu dritt gewöhnt, dass wir uns danach richtig einsam fühlten. Es war wirklich schön für 14 Tage Besuch aus der Heimat zu haben und dann noch eine für mich so wichtige Person. Aber bei allem Abschiedsschmerz ging es natürlich trotzdem für uns weiter und wir hatten noch 3 weitere Tage in Melbourne, in denen wir uns wieder an die Zweisamkeit gewöhnen konnten.

Ein Abend beim Festival

Nachdem Larissa wieder weg war, widmeten wir uns wieder mehr unserem stark vernachlässigten Blog und erkundeten nicht mehr allzuviel in Melbourne. Einen Abend gingen wir allerdings noch zu einem Festival am Yarra River, wo einige Fahrgeschäfte, Essbuden und ein Freilichtkino aufgebaut waren. Zudem gab es Wettbewerbe im Skaten und Wasserski, die wir beobachten konnten.

Angesichts der aktuellen Coronakrise war das rückblickend betrachtet vielleicht nicht unsere beste Idee, aber zu dem Zeitpunkt hatten wir in Australien von Corona noch nicht viel mitbekommen. Die ersten Auswirkungen des Virus merkten wir erst später, als wir uns schon auf Tasmanien befanden.

Harry Potter and the Cursed Child

Als riesen Harry-Potter-Fans wussten wir natürlich auch, dass das Theaterstück „Harry Potter and the Cursed Child“ hier aufgeführt wird. Es besteht aus 2 Teilen und wird an einem Tag, mit einer längeren Pause dazwischen, aufgeführt. Da die Karten nicht besonders günstig sind, wollte ich eigentlich abwarten, bis wir wieder in Deutschland sind und dann in Hamburg das Stück sehen. Berti hingegen ließ seine ganze Überzeugungskunst spielen und überredete mich, dass es besser wäre, sich die Chance nicht entgehen zu lassen. Wer weiß, ob das Theaterstück dann noch läuft. Und ich muss sagen, ich bin ihm wirklich sehr dankbar dafür.

Nicht nur, dass das Stück wirklich toll war und jeden Cent wert, sondern angesichts der aktuellen Krise kann man ja wirklich nicht sagen, ob wir in Deutschland noch die Chance dazu bekommen. Es war wirklich ein tolles Erlebnis, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Geschichte, das Bühnenbild, die Effekte, die Umsetzung,… wirklich alles war perfekt. Wenn wir doch noch die Möglichkeit bekommen sollten, würden wir es uns auch ein zweites Mal angucken.

Pause in den Fitzroy Gardens

Zwischen den beiden Teilen, die jeweils 2,5 Stunden dauerten, hatten wir eine längere Pause, in der wir etwas Essen gingen und die Fitzroy Gardens besuchten. Inmitten des Parks befindet sich das Cook’s Cottage, welches theoretisch das älteste Gebäude Melbournes ist und den Eltern des Entdeckers James Cook gehörte. Es wurde allerdings nicht dort errichtet, sondern in Yorkshire (England). 1933 wurde es dort abgebaut und nach Australien gebracht. Wieso ist mir allerdings ein Rätsel.

Abschied von Australiens Festland

Auch wenn Melbourne meiner Ansicht nach nicht an Sydney ran kommt, habe ich die Stadt trotzdem lieb gewonnen. Ich behalte sie auf jeden Fall besser in Erinnerung, als von vor 11 Jahren. Hier kann man viel Erleben, wenn man sich den richtigen Zeitpunkt aussucht. Neben Cricket und Rugby kann man hier auch die Formel 1 jedes Jahr besuchen. Auch die Australian Open (Tennis) finden in Melbourne in der Rod Laver Arena statt. Für mich ist es kein Aufenthaltsort für mehrere Wochen, aber ein Kurztrip sollte man sich nicht entgehen lassen.

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