Das indische Essen


18. Oktober 2019

Beim Gedanken an indisches Essen sind bei mir nicht unbedingt positive Gefühle hochgekommen. Ich esse weder gerne scharf, noch finde ich das Essen in Deutschland bei indischen Restaurants besonders gut. Berti geht es da anders. Er freute sich schon auf die scharfe Küche. Schlussendlich war für uns beide etwas dabei und doch brauchten wir zwischendurch auch mal eine Pause von den indischen Gerichten. Hier wollen wir eine kurze Zusammenfassung von dem geben, was wir ausprobiert haben.

Falsche Annahmen

Da ich aus indischen Restaurants Gerichte mit Erdnusssoße kenne, dachte ich, ich könnte mich hier daran halten, weil es meistens nicht so scharf ist. Leider konnte ich auf den Karten nichts finden, was auf Erdnusssoße hindeuten würde. Ein bisschen Recherche ließ mich erkennen, dass diese Art von Soße wohl eher für Indonesien und Thailand bekannt ist und mit Indien nicht viel zu tun hat. Das war also keine Option mehr.

Fälschlicherweise nahm ich an, weil viele Asiaten laktoseintolerant sind, dass es schwer sein wird, an Kuhmilch ranzukommen. Das scheint auf Indien nicht zuzutreffen. Kaffee und Tee werden häufig mit Milch von der Kuh getrunken. Selten findet man einen einfachen schwarzen Kaffee. Der Chai, der hier häufig statt Kaffee getrunken wird, besteht aus schwarzem Tee, Milch, Zucker und weiteren Gewürzen. Meinen heißgeliebten Cappuccino konnte ich auch fast überall erhalten.

Typische Getränke

Wir haben uns in Indien an alkoholfreie Getränke gehalten. Man bekommt hier zwar auch Alkohol, aber es ist vergleichsweise teuer (für deutsche Verhältnisse zwar günstig) und auch nicht so gängig. Wir haben wenig Menschen gesehen, die hier Alkohol trinken.

Typisch für Indien ist wohl der Chai. Dieser wird hier überall verkauft und getrunken. Wir haben das Getränk natürlich auch mal ausprobiert, aber uns war er eher zu süß. Wir haben uns deswegen meistens an schwarzen Tee oder, wenn möglich, Kaffee gehalten.

Außerdem haben wir natürlich das indische Joghurtgetränk Lassi ausprobiert. Allerdings nie pur, sondern immer mit einer Frucht, wie zum Beispiel Banane oder Mango. Ich bin ein totaler Fan dieses Getränks. Es ist ähnlich wie ein Milchshake, aber meiner Meinung nach nicht ganz so gehaltvoll. In Indien wird es wohl häufig zu scharfen Gerichten getrunken, um den Geschmack abzumildern. Für mich hat das Getränk auch so funktioniert.

Das Essen

Am Anfang haben wir uns noch stark durch die indische Küche probiert, aber zwischendurch brauchten wir auch mal eine Pause von dem scharfen Essen. Du kannst zwar sagen, dass du es nicht scharf möchtest, aber auch „nicht scharf“ ist immer gut gewürzt und manchmal auch, zumindestens für meinen Gaumen, leicht scharf. Als Deutscher solltest du niemals sagen, dass du es scharf haben möchtest, denn das ist nicht mehr genießbar. Den Fehler hat Berti einmal gemacht und es bitter bereut. Mittelscharf reicht vollkommen für einen aus, der gerne scharf isst.

Es gibt immer eine Unterscheidung zwischen vegetarischen und nicht-vegetarischen Gerichten. Die meisten Gerichte sind vegetarisch und die weniger vertretenen nicht-vegetarischen Speisen sind eigentlich immer mit Chicken. Rind wird in Indien bekanntlich nicht gegessen und Gerichte mit Schwein konnten wir auch nicht auf den Speisekarten finden. Da es hier auch einige Muslime gibt, könnte das der Grund sein.

Masala

Wenn ein Masala-Gericht bestellt wird, sind die Zutaten in der Regel in einer würzigen Soße zubereitet. Der Begriff selbst wird für Mischungen aus verschiedenen Gewürzen verwendet. Es gibt ihn auch zum Beiepiel bei Tee, der Gewürze enthält. Wir haben zum Beispiel mal ein „Babycorn Mushroom Masala“ und ein „Chicken Tikka Masala“ probiert.

Kebab

Als ich mir einmal ein Kebab bestellt habe, dachte ich sofort an Döner Kebab. Das gab es hier natürlich nicht. Hier steht Kebab lediglich für gegrilltes oder gebratenes Fleisch, dass in meinem Fall eine Marinade hatte. Es war sehr lecker und eines der wenigen Gerichte, dass gar nicht scharf war.

Beilagen und Vorspeisen

Da die Hauptgänge meistens sehr groß waren, haben wir meistens auf eine Vorspeise verzichtet. Ab und zu haben wir uns Knoblauchbrot vorweg genommen. Das sieht in den meisten Fällen genauso aus, wie bei uns und variiert auch häufig. Aber das einemal, in einem wirklich super Restaurant in Jaipur, haben wir mal etwas besonders bekommen (s. Bild). Es war auf jeden Fall super lecker und haben wir später leider nicht mehr so gesehen.

Sonst gab es zum Essen immer die Möglichkeit verschiedene Reissorten oder Brote zu bestellen. Wir probierten einmal das Roti, dass uns allerdings etwas zu trocken war. Besonder gut hat uns das Naan geschmeckt, vor allem wenn es mit Butter oder Koblauchbutter bestrichen war.

Weitere Gerichte

Wir aßen eigentlich immer viel Masala oder ich nahm auch häufig „Mixed Vegetables“. Das Gemüse war auch häufig in einer leicht scharfen Marinade, aber meistens so, dass ich es gut essen konnte.

Einmal gab es das Gericht nicht, dass ich haben wollte und der Kellner bot mir etwas anderes an. Leider habe ich den Namen nicht richtig verstanden, aber es handelte sich um ein Kartoffelgericht. Laut Google war es wohl ein Aloo-Gericht, bei dem die Kartoffeln ähnlich wie Bratkartoffeln angerichtet waren, aber noch anders gewürzt. Das war sehr gut und kann ich nur empfehlen.

Außer indisch konnten wir auch häufig andere asiatische Gerichte bestellen. Chinesische Reis oder Nudelgerichte gab es häufig. Auch Pizza oder allgemein italenische Küche konnte man häufig finden.

Auch wenn Streetfood hier sehr viel vertreten ist, haben wir uns nicht herangetraut. Bei den Ständen gab es häufig viele Ratten und wir hatten Angst vor unserer Wanderung im Himalaya noch krank zu werden. Wir haben aber mit Deutschen gesprochen, die es hauptsächlich gegessen haben und keine Probleme hatten. Es gilt nur die Regel: „Cook it, peel it or leave it“

Eimal haben wir komplett drauf gesch********* und uns an der Straße einen Eiskaffee und einen Milchshake bestellt, weil wir den Stand empfohlen bekommen haben. Wir haben es überlebt und danach keine Probleme gehabt.

Ein Kommentar

  • Mums sagt:

    Das hört sich alles sehr interessant an und lecker. Vor allen Dingen die Pommes sehen lecker aus 😉

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