Bagan – Das Reich der Pagoden


8. November 2019

Wenn ich an Myanmar denke, muss ich einfach als erstes an die Pagoden in Bagan denken. Die wunderschönen Bilder von oben, wo sich über einen kleinen Bereich über 2000 buddhistische Pagoden finden lassen und wo häufig noch Heißluftballons im Hintergrund sind. In meiner Vorstellung war dieses Ziel eines meiner Highlights für die Weltreise und der Hauptgrund, wieso ich mich auf Myanmar so freute. Meine Vorstellungen wurden nicht enttäuscht. Sie wurden eher noch übertroffen…

Die Reise von Mandalay nach Bagan

Als wir den Bus nach Bagan buchten, waren wir erst nicht sicher, ob wir den Preis richtig verstanden hatten. Wir zahlten für eine Fahrt von ungefähr 4 Stunden mit einem Kleinbus 9000 Kyat pro Person, was umgerechnet circa 5,30€ sind. Und dabei handelte es sich nichtmal um öffentliche Transportmittel, die alle Nase lang halten, sondern es war ein Expressbus, der nur eine kleine Mittagspause machte, um dann direkt nach Bagan zu fahren.

Ein kleines Geschenk

Die Anreise fand an meinem Geburtstag statt und als wir von dem Bus an unserem Hotel abgeholt wurden, warteten wir noch eine Weile, bevor es losging. Wir dachten schon, es kommt noch jemand, der vielleicht verschlafen hat, aber eigentlich warteten wir nur auf die Damen von der Hotelrezeption, die mir noch zum Geburtstag gratulierten und mir ein kleines Geschenk überreichten. Es gab ein Stück Pizza, dass ich mittags mit Berti teilte. Es war eine kleine und herzliche Geste, die mir den Tag verschönerte.

Ankunft in Bagan

Leider mussten wir bei der Ankunft in Bagan am Busterminal feststellen, dass auch hier in Myanmar die Touristen abgezockt werden, wenn man nicht aufpasst. Wir hatten bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht, weshalb wir unsere Obacht-Haltung etwas abgelegt hatten.

Auf der Karte sah die Entfernung vom Terminal zu unserem Hostel recht groß aus und wir kontrollierten das nicht weiter. Als wir uns dann ein Taxi nahmen, hörten sich 15 000 Kyat in Ordnung an, weshalb wir direkt akzeptierten. Später merkten wir dann, dass es sich nur um 5km handelte und das der Normalpreis bei 7000 Kyat lag. Ab jetzt passen wir wieder auf und verhandeln wieder fleißig.

Zudem versuchte uns der Fahrer in sehr schlechtem Englisch zu erklären, dass er zwei Wege fahren kann, was die Unterschiede sind und fragte uns, welchen wir wählen wollen. Da wir ihn leider nicht verstanden, fragten wir mehrmals nach, mit dem Ergebnis, dass er alles nochmal genauso wiederholte.

Wir waren ziemlich ratlos, glaubten aber irgendwann, verstanden zu haben, was er von uns wollte. Für Bagan muss eine Eintrittsgebühr bezahlt werden, was uns vorher bewusst war. Diese kostet 25 000 Kyat pro Person und ist für eine Woche gültig. Der Taxifahrer wollte nun von uns wissen, ob wir die Eintrittsgebühr umgehen wollen. Dafür könnte er einen Umweg fahren, den wir ihn aber mit 5000 Kyat pro Person zahlen sollten.

Wir wählten natürlich den offiziellen Weg und zahlten den Eintritt. Wir wurden sogar einmal in Bagan kontrolliert, also war es gut, dass wir das Ticket hatten.

Mit dem E-Bike durch Bagan

Wenn man allgemein von Bagan spricht, sind in der Regel Old Bagan, New Bagan und Nyaung-U gemeint. Unser Hostel war in Nyaung-U, sowie die meisten Hotels und Restaurants. Sonst kann man auch in New Bagan übernachten, während sich in Old Bagan die meisten Pagoden befinden.

Es ist also ein größerer Bereich, den man nicht zu Fuß ablaufen kann, wenn man einiges sehen möchte. Ein gängiges Transportmittel dort ist das E-Bike, was wir natürlich auch direkt nutzten. Wir zahlten für den Roller mit elektrischen Antrieb 10 000 Kyat pro Tag und waren damit komplett flexibel.

Berti und das E-Bike

Berti übernahm natürlich wieder die Funktion des Fahrers und ich ließ mich gemütlich kutschieren. Er war regelrecht festgewachsen an dem Roller und wenn ich abstieg, um ein paar Fotos zu machen, fuhr er erstmal weiter rum. Ich hörte dann nur: „Ich check mal die Lage.“ und schon war er weg. Wenn er gekonnt hätte, wäre er auch durch die Tempel und Pagoden mit dem Gerät gefahren. Zum Glück gab es dort häufig Stufen, die ihn davon abhielten 😉 .

Der Strom geht uns aus

Am zweiten Tag bekamen wir ein E-Bike, das nicht voll aufgeladen war. Während Berti sich deswegen von Anfang an Sorgen machte, war ich voll entspannt. Wird schon laufen. Als wir allerdings langsam merkten, dass wir die Hügel zu zweit nicht mehr so gut hochkamen, beschlossen wir, dass wir das Bike austauschen sollten. Ich war aber noch der Meinung, dass wir den einen View Point noch abgrasen könnten. Blöder Fehler…

5km vor unserem Hostel blieben wir liegen. Zu zweit kamen wir auf keinen Fall weiter. Einer alleine konnte allerdings noch etwas aus dem Roller rausholen, also fuhr mein Fahrer ohne mich weiter und ich saß das Ganze an der Straße aus. Zum Glück war in der Nähe eine Pagode, die ich mir noch angucken konnte.

Der Sonnenuntergang

Während wir auf den Sonnenaufgang verzichteten, weil wir einfach Langschläfer sind, genossen wir wenigstens zwei Tage den Sonnenuntergang. Tagsüber sahen wir wenig Touristen, außer vielleicht bei den größten Pagoden. Abends gab es allerdings für den Sonnenuntergang einige wenige gute Spots, wo sich alle tummelten. Es war wirklich wunderschön, aber seht selbst die Bilder.

Beste Entscheidung

Es waren wirklich zwei sehr schöne Tage in Bagan. Wir hatten nicht erwartet, dass es wirklich so viele Pagoden sind und wir so häufig anhalten müssen. Anfangs hielten wir noch bei fast jeder Pagode, stiegen ab und besuchten sie, wenn möglich. Irgendwann genossen wir nur noch die Fahrt auf dem E-Bike und ließen die tollen Bauwerke an uns vorbeiziehen. Auf dem Roller durch die Gegend zu fahren und das alles genießen zu können, war wirklich ein tolles Glücksgefühl.

Die Ballons sahen wir nicht, weil diese nur morgens zum Sonnenaufgang hochsteigen. 5 Uhr war uns einfach zu früh. Vielleicht haben wir dadurch etwas verpasst, aber wir hatten auch so zwei sehr schöne Tage in Bagan. Die Ballonfahrt selbst kostet 380 US$ pro Person, weshalb wir darauf verzichteten.

Wir hatten überall gelesen, dass man auf eine Pagode klettern kann und dort ebenso eine schöne Aussicht hat. Leider waren zu dem Zeitpunkt, als wir da waren, alle Pagoden gesperrt, weil sie vom Erdbeben 2016 zu stark beschädigt waren. Sie werden nach und nach restauriert und uns wurde gesagt, dass viele ab 2020 wohl wieder geöffnet werden. Wir allerdings mussten auf Aussichtspunkte zurückgreifen, bei denen es sich um Hügel handelte, die nicht auf die Höhe einer Pagode heranreichten. Die Aussicht war aber trotzdem schön, nur leider waren diese Orte häufig überlaufen.

Bagan ist schon stark auf Touristen ausgelegt und im Vergleich zu Mandalay sahen wir hier auch viele Touristen. Während wir in Indien und Nepal wenig Deutsche trafen, konnte man hier die deutsche Sprache häufig vernehmen. Die Preise sind etwas höher, als wir es vorher gewohnt gewesen waren. Aber im Ganzen betrachtet, war es trotzdem noch entspannt und nichts im Vergleich zu den überlaufenden Touri-Plätzen wie zum Beispiel am Taj Mahal in Agra oder am Durbar Square in Kathmandu. Das wird sich in den nächsten Jahren sicherlich noch ändern.

Und weiter geht’s…

Nach zwei wunderschönen Tagen geht es nun weiter zum Inle Lake. Neben Bagan ist der See wohl die größte Sehenswürdigkeit in Myanmar. Seid gespannt, was wir als nächstes zu Berichten haben.

6 Kommentare

  • Claudia sagt:

    Hallo ihr zwei Lieben 🥰, es sind wunderschöne Aufnahmen die ihr gemacht habt. Ich habe gar nicht gewusst dass Myanmar soviel Sehenswürdigkeiten zu bieten hat und bin echt überwältigt von den Pagoden. Und was Berti und den Roller betrifft so kennt man ihn 😊, alles was neu ist muss auch richtig ausprobiert werden. Und das schöne ist noch das man ohne Helm fahren und sich den Fahrtwind ins Gesicht pusten lassen kann. Er hat einfach Spaß am fahren, nicht das er noch unter Entzugserscheinung leiden wird, wo doch sein Auto und Motorrad im kalten Osnabrück stehen🤩🤣. Viele liebe Grüße von Michel, Claudia und Lotta (Wuff)

  • Dave Rave sagt:

    Toll geschrieben, ich habe mich gefühlt, als wenn ich dabei gewesen wäre! Erwarte mit Spannung den nächsten Bericht!

    LG an euch beide!

  • Larissa sagt:

    Na da habt ihr einem ja schon wieder einen Ort schmackhaft gemacht. Wenn das so weitergeht,dann muss ich wohl doch noch ne Weltreise machen 😳
    Und echt tolle Bilder 👍🏻

  • Mums sagt:

    Wow, was für schöne Dinge ihr erlebt ! Ich bin schon ein bisschen neidisch., ein überwältigendes Land. Schade, dass ihr keine Ballonfahrt gemacht habt, dass wäre bestimmt toll gewesen, aber der Preis ist ja tatsächlich ein stolzer.
    Seid ihr auch mal in einem Kloster gewesen oder auf Mönche getroffen?
    Ich wünsche euch auch weiterhin eine so beeindruckende Reise.
    Liebe Grüße auch von Jesse.

    • Taschi sagt:

      Ja, wir waren in Mandalay in einem Kloster. Der Tempel, den wir uns dort angeguckt haben, gehörte dazu. Dort haben wir einige Mönche gesehen, die gebetet haben. Aber gesehen haben wir hier in Myanmar und auch schon in Nepal viele Mönche. Auch mal auf einem Motorrad durch die Stadt :). Und am Mandalay Hill haben wir uns auch mit einem unterhalten. Er ist dort und spricht mit Touristen, um sein Englisch zu trainieren. Er konnte wirklich gut sprechen und lernt die Sprache erst seit 3 Monaten. War auf jeden Fall eine interessante Erfahrung.

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