Ab nach Thailand…


16. November 2019

… mit einem Zwischenstop in Yangon

Nachdem wir wirklich lange genug am Inle Lake waren, musste die Reise auch weitergehen. Unsere Tage in Myanmar waren gezählt und unser Fokus lag nun auf Thailand. Wir erkoren die Grenze in Myawaddy/Mea Sot für unsere Einreise aus und stellten fest, dass wir dorthin mit keiner Direktverbindung kommen. Also führte uns unser Weg über die ehemalige Hauptstadt von Myanmar: Yangon.

Wir hatten eigentlich gar nicht vor, die Stadt zu besuchen, weshalb wir dort auch nur einen Transit-Aufenthalt von ein paar Stunden planten. Aber wenn man dann schonmal da ist, muss man das natürlich auch ausnutzen. Wir finden es hat sich gelohnt.

Der Luxus-Bus in die ehemalige Hauptstadt

Wir buchten über unser Hostel am Inle Lake den Bus von JJ Express, der uns dort empfohlen wurde. Er war zwar das teuerste, aber sollte auch das komfortabelste Transportmittel nach Yangon sein. Weil uns eine Nachtfahrt von 10 Stunden bevorstand und die Fahrt umgerechnet nur ca. 17€ pro Person kosten sollte, willigten wir ein. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Ausstattung & Entertainment

Der Bus ließ zunächst auf sich warten, aber mit etwas Verspätung rollte er an unserem Treffpunkt gegen 18:30 Uhr ein. Als wir in den Bus einstiegen, waren wir wieder versöhnt, denn so gut sind wir auf dem Landweg bis jetzt noch nicht gereist. Wir hatten super bequeme Sitze, die wir weit nach hinten stellen konnten. Außerdem bekam jeder eine Decke, ein Wasser und das Abendessen an der Raststätte war inklusive.

Am Besten war allerdings das Entertainment-Paket. Jeder hatte vor sich einen Monitor, über den er Musik hören oder Filme sehen konnte. Interessant waren die Dateinamen der Filme. Da scheint nicht alles ganz legal zu sein 😉 . Wir waren trotzdem begeistert und konnten zum Glück ein paar Filme auf Englisch sehen.

Kurioser Halt mitten in der Nacht

Wir hatten gerade geschlafen, da wurden wir auch schon wieder aus unseren Träumen gerissen. Ein Polizeibeamter oder Mitglied des Militärs weckte uns mitten in der Nacht und forderte uns auf, den Bus zu verlassen. Keiner wusste so recht, was genau dort vorgeht, aber das schien eine Art Kontrolle zu sein.

Es gab dort mehrere Busse, die alle durch einen Scanner fahren mussten. Zumindestens standen dort überall Schilder, die vor Strahlung warnten. Da Berti im Schlafmodus nicht der schnellste ist und der nette Mann von der Kontrolle sehr laut werden konnte, ging ich schonmal vor, während Berti noch seine Schuhe suchte. Als ich dann raus war, ist der Geduldsfaden des Beamten wohl gerissen, denn der Bus fuhr samt Berti durch die Kontrolle, während alle anderen Passagiere nebenherlaufen mussten, um danach wieder einsteigen zu können.

Transit-Aufenthalt in Yangon

Als wir mit Verspätung in Yangon ankamen (ca. 3 Stunden), brauchten wir erstmal eine Möglichkeit unser Gepäck zwischenzulagern, damit wir uns die Stadt anschauen konnten. Leider war jegliche Bemühung, in Englisch um Hilfe zu bitten, erfolglos. Also suchten wir ein Hostel auf, in der Hoffnung, dass wir dort unsere Rucksäcke einlagern können.

Beim nächsten Hostel, dass wir finden konnten, stießen wir leider auch auf Verständigungsprobleme. Mit Hilfe von Übersetzungsapps versuchten wir zu erklären, dass wir nur unser Gepäck für ein paar Stunden dort lassen wollen und ggf. eine Dusche brauchen. Wir hofften natürlich, dass wir dadurch einen vergünstigten Preis bekommen, aber wir konnten uns wohl nicht verständlich machen.

Also buchten wir die günstigsten Betten in einem 10-Betten-Zimmer und stellten dort unsere Sachen ab. Aber dafür konnten wir uns nun befreit Yangon angucken.

Shwedagon Pagoda

Die Pagode im Zentrum von Yangon ist wohl die Hauptattraktion in der Stadt. Wir waren auch sehr beeindruckt, als wir nun vor ihr standen, denn das hatten wir nicht erwartet. Aber seht selbst…

Ngahtatgyi Tempel & Paya Chaukhtatgyi

Danach gingen wir noch zu drei weiteren Tempeln. Eigentlich waren nur zwei eingeplant, aber auf dem Weg zum Ngahtatgyi Tempel kamen wir an einem anderen Tempel vorbei, den wir fälschlicherweise für diesen gehalten haben. Wir waren sehr enttäuscht, weshalb wir hier auch keine Fotos zeigen können.

Als wir dann beim richtigen Tempel ankamen, erklärte sich, wieso dies die wirkliche Sehenswürdigkeit war. Am Ende befand sich ein riesiger Buddha, der nur noch durch den liegenden Buddha in der Paya Chaukhtatgyi getoppt wurde.

Jetzt aber wirklich nach Thailand

Nach einer Dusche im Hostel ging es dann auch schon wieder zum Busbahnhof, um den Nachtbus nach Myawaddy zu bekommen. Um dort hinzugelangen, hatten wir eigentlich eine Fahrt von einer Stunde vor uns und planten zur Sicherheit zwei Stunden ein, damit wir dort noch etwas essen können.

Gut, dass wir soviel Zeit eingeplant hatten, denn der Verkehr in Yangon um 18Uhr ist schrecklich. Schlussendlich machten wir eine Punktlandung am Busbahnhof und das Essen bestand nur aus zuckersüßen Donuts, die wir noch schnell vorher an einem Stand kaufen konnten. Lecker waren die nicht.

Die Grenze

Die Fahrt nach Myawaddy verlief, bis auf die Verspätung von 2 Stunden, problemlos. Als wir endlich bei der Grenze ankamen, durchliefen wir den Ausreiseprozess in Myanmar und die Einreiseprozedur in Thailand recht schnell. Es war zwar einiges los an der Grenze, aber wir als „Foreigners“ hatten einen eigenen Schalter, wo wenig Leute waren.

Wir hatten schon Angst, dass wir in Thailand nach genügend Geldmittel gefragt werden oder wir ggf. unsere Weiterreise bescheinigen müssen, aber das hat dort niemanden interessiert. Ohne Probleme gab es die kostenlose Einreisegenehmigung und wir machten uns auf den Weg zu unserem Hostel in Mae Sot.

Noch nicht ganz am Ziel

Die Strecke nach Mae Sot war zu lang, um sie zu Fuß zu laufen, also wollten wir mit dem Taxi oder Tuk Tuk weiter. Wir waren es gewohnt, dass hinter der Grenze oder allgemein nach jedem Transport, ob Bus, Bahn oder Flugzeug, eine Armee von Taxifahrern auf uns wartet, um uns an unser Ziel zu bringen. Hier war das leider nicht so.

Wir gingen erst ein ganzes Stück zu Fuß, bis Berti dann in einem Friseursalon nachfragte, ob sie uns nicht ein Taxi bestellen könnten. Die Dame war sehr nett und managte das ganze für uns. Mit Englisch konnten wir uns leider nicht verständigen, weshalb die Kommunikation mit Händen und Füßen verlief.

Es war anscheinend gar nicht so einfach dort eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen, aber am Ende wurden wir dann doch abgeholt und zu unserem Hostel gebracht.

Abschied von Myanmar

Wir haben den Aufenthalt in Myanmar sehr genossen und können das Land nur jedem empfehlen. Hätten wir mehr Zeit, wären wir auch länger dort geblieben, weil die Menschen so herzlich nett und die Plätze, die wir gesehen haben, wunderschön und nicht überlaufen sind. Für uns steht fest, dass dies nicht unser letzter Besuch war.

Ein Kommentar

  • Mums sagt:

    Hallo Ihr zwei Weltenbummler,
    auch dieser Bericht ist wieder sehr interressant und auch unterhaltsam 🙂 Hoffentlich ist Berti jetzt nicht verstrahlt, weil er wegen seiner Schuhsuche mit gescannt wurde.
    Liebe Grüße aus dem ungemütlichen Hannnover.

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