Chiang Mai und das Loy Krathong

Wieder einmal haben wir Glück und sind zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Wir sind in Thailand und es ist Festival-Zeit. In Chiang Mai wird für 3 Tage das Loy Krathong gefeiert.

Dieses Fest wird traditionell am Tag des Vollmonds im zwölften Monat des Mondkalenders im ganzen Land gefeiert und der Tag fällt oftmals in den November.

Wir erkunden die Tempel in der Stadt

Chiang Mai ist eigentlich etwas kleiner als unser Wohnort (Osnabrück) in Deutschland. Dennoch wirkt es für uns viel mehr nach einer Großstadt, als Osnabrück. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut. Es herrscht viel mehr Verkehr und die Stadt ist voll mit Menschen. Wahrscheinlich aber auch, weil gerade das Festival ist.

In der Stadt erkundeten wir unsere ersten thailändischen Tempel und Pagoden. Viele waren von innen und außen viel aufwändiger gestaltet, als wir es bisher aus Myanmar kannten. Überall waren Elefantenfiguren anzutreffen, die wir bisher in Myanmar nicht so häufig wahrgenommen hatten.

Wat Chiang Man
Wat Phan Tao
Wat Chiang Man
Buddha im Wat Chedi Luang
Wat Suan Dok
Buddha im Wat Chedi Luang

Die Zeche geprellt

Beim Schlendern von einem Tempel zum nächsten, sind wir aufgrund von unseren Umwegen nicht immer über den Haupteingang reingegangen. Bei dem einen Mal gab es allerdings keine Kasse beim Hintereingang. Das es überhaupt ein Hintereingang war, wussten wir zu dem Zeitpunkt aber noch nicht. Wir besuchten den Tempel und waren von dieser tollen Anlage begeistert. Als wir das Gelände verlassen wollten, gingen wir jedoch durch den Haupteingang und haben festgestellt, dass das Gelände eigentlich Eintritt gekostet hätte. Ups…

Auf zum Streetfood Court

Da wir Hunger bekamen und günstig essen wollten, fiel unsere Wahl auf das thailändische Streetfood. Es ist sehr populär, das wussten wir. Das schöne am Streetfood ist, dass man sich das Essen ansehen kann und dann kauft. Also man weiß genau was man kriegt. Was in einem Lokal nicht immer der Fall ist, da meistens keine Bilder in der Speisekarte abgedruckt sind und Erklärungen zum Essen nicht in Englisch drauf stehen.

Wir probierten uns Anfangs an normalem Essen wie z.B. gegrilltem Mais oder frittierter Würstchen und eine Art Wan Tan mit leckerem Inhalt aus. Es schmeckte uns gut. Dennoch wollten wir hier unbedingt eine Sache ausprobieren, da man nicht so häufig die Gelegenheit dazu hat.

Eine Schale mit gemischten Insekten

Wir mussten natürlich Insekten probieren. Und wir fanden einen Stand, der uns aus 4 verschiedenen Insekten eine Schale zusammenstellte. Insekten sind gar nicht mal so günstig, wie ich zuerst annahm. Die kleine Schale kostete umgerechnet etwa 2,40€.

Nun… Da standen wir. In der einen Hand die Schale und in der anderen einen Holzpieker. Wir wussten nicht so recht, wo man anfangen sollten. Bei welchem Insekt ist die Überwindung am geringsten. Wir schauten uns zuerst beide planlos an und lachten über diese komische Situation. Aber es nützt ja nichts. Mir schien diese schmackhafte Made, sei genau das richtige, um zu starten. Ich kaute es kurz. Es war sehr kross und irgendwie wurde das Klischee erfüllt.

Und es schmeckte nach…

… Hähnchen. Ja genau! Hähnchen… Nicht genau gleich, aber es tendiert definitiv in die Richtung. Damit hatten wir das erste Insekt schonmal geschafft. Nun war es an der Zeit ein anderes Insekt zu probieren. Vielleicht der Grashüpfer? Taschi versuchte sich zuerst daran. Ich probierte danach. Er hatte einen etwas anderen Geschmack, war aber auch nicht schlecht. Die Überwindung beim Grashüpfer war aber schon größer als bei der Made.

Danach war da noch so ein Insekt mit Flügeln und ja die konnte man sehen. Die Insekten wurden einfach so wie sie waren, frittiert. Die Überwindung wuchs. Dieses mal war es nicht mehr so kross. Eher etwas weicher. Geschmacklich auch wieder etwas anders. Ich wusste, von denen will ich nicht mehr so viel essen.

Zu guter Letzt war da noch eine etwas dickere Made, die auch eher etwas weicher war und geschmacklich für mich auch nicht mehr so ansprechend.

Man schmeißt doch kein Essen weg…

Taschi war froh als sie alles probiert und damit den „Soll“ quasi erfüllt hatte. Mir schien es doch etwas verschwenderisch, nun die Insekten wegzuwerfen. Also futterte ich noch ein paar Maden und Grashüpfer und schlenderte über den Food Court. Dennoch habe ich nach ungefähr der Hälfte vom Becher (+- 10 Insekten 😉 ) auch aufgegeben und mir eingestanden, dass es ein interessantes Erlebnis war, Insekten aber nicht zu meiner Leibspeise gehören. Man kann mal ein paar probieren, aber zum satt essen war das nichts.

Das Loy Krathong Festival

Überall in der Stadt hingen farbige Laternen herum. An Geschäften, bei den Tempeln, an großen Plätzen und irgendwie überall wo man hinging und hinschaute waren welche zu finden. Am Ping (der Fluss bei Chiang Mai) werden bei Sonnenuntergang die Loy Krathongs zu Wasser gelassen, damit die Menschen ihre Sorgen und Laster loswerden. Die Loy Krathongs sind kleine „Schiffchen“, die bunt geschmückt sind. Unter anderem werden sie mit Blumen und einer Kerze dekoriert. Abends leuchtet quasi dieser Fluss durch die vielen Krathongs, die auf dem Wasser davonziehen.

Der Festumzug

Nachdem wir uns lange genug am Wasser aufhielten und die Menschen bei ihrer Zeremonie beobachteten, gingen wir zurück in die Stadt und wollten den Festumzug sehen.

Wir waren quasi an dem Punkt, wo er normalerweise endet und gingen dem Umzug zum Startpunkt (East Gate) entgegen. Beim Umzug wurden verschiedene Wagen vorgeführt, die einen mehr und die anderen weniger aufwändig hergerichtet. Aber es gab auch Musikkapellen und Menschen die sich total aufgebrezelt hatten und mitmarschierten. Vor jedem Wagen liefen immer ein paar Menschen vorweg, die ein Schild getragen haben, auf dem stand von wem oder was der Wagen ist. Allerdings stand es meistens in der thailändischen Sprache auf den Schildern, so dass wir natürlich nichts verstanden.

Nachdem wir bestimmt 1,5 Stunden diesen Umzug beobachteten und weiter Richtung East Gate gingen, war dieser noch lange nicht zu Ende. Uns hatte es aber irgendwann gereicht und wir gingen nochmal auf einen Nightmarket. Ich liebe Streetfood. =D

Wenn man die Möglichkeit hat, zu diesen Festtagen in Chiang Mai zu sein, sollte man das unbedingt ausnutzen. Da Chiang Mai nicht nur eine Stadt, sondern auch ein Bundesstaat ist, findet man auch außerhalb von der Stadt zu dieser Zeit viel Aktivität. Auch die Massenaufstiege der Fluglaternen können außerhalb der Stadt besser beobachtet werden. Wir waren allerdings am letzten Tag des Loy Krathongs in der Stadt und konnten nur, das zu Wasser lassen der Schiffchen und den Umzug sehen. Am Vortag (dem Haupttag) soll es wohl auch ein paar mehr Fluglaternen gegeben haben. Wir konnten nur vereinzelt welche im Himmel sehen, da die Polizei das aufsteigen am letzten Tag strikt unterbunden hat.

Zeige Kommentare (1)

  • Hallo ihr Lieben,
    ich freue mich immer wieder auf eure neuen Aufnahmen, denn so bekommt man verschiedene Eindrücke aus dem Land. Es sind wunderschöne Bilder, beeindruckend finde ich den goldenen Tempel, der muss in echt bestimmt noch viel imposanter und schöner aussehen. Auch das Video ist wunderbar. Ich kann gar nicht genug davon bekommen🤗😊. Ihr macht es genau richtig, ihr erfüllt euch euren Traum, und wenn man dann noch das Lachen in euren Augen sieht, dann weiß man ihr genießt es. Und wenn ich euch so glücklich sehe, dann freue ich mich für euch. Ich bin schon wieder gespannt darauf was als nächstes in eurem Blog zu lesen ist. Genießt eure Zeit, denn hier im tristen Osnabrück vermißt ihr nichts. Hier geht bald die stressige Zeit mit den Weihnachtsverkäufen los. Seit froh das ihr von dem ganzen Trubel nichts mitbekommt. Apropos von den Insekten hätte ich nichts gegessen, ich hätte mich davor geekelt, aber Hut ab, dass ihr sie probiert habt.
    Liebe ❤️ Grüße
    Michael und Claudia