Phnom Penh – 1. Stop in Kambodscha

Unser erster Stop in Kambodscha war die Hauptstadt des Landes: Phnom Penh. Wir verbrachten hier zwei Tage, wenn man von dem Anreise- und Abreisetag absieht. Wir haben schon vorher von Reisenden und einem Khmer – so werden die Einwohner von Kambodscha genannt – erfahren, dass man in dieser Stadt nur einen Tag bleiben sollte. Wir entschieden uns, zwei Tage die Stadt zu besuchen, um etwas von dem straffen 14-Tage-Plan in Vietnam zu entspannen.

Mal wieder über die Grenze

Von Ho-Chi-Minh Stadt nach Phnom Penh hatten wir wieder einen Direktbus. Dadurch lief wieder alles super entspannt ab. Wir gaben schon am Anfang der Reise unsere Reisepässe und das Geld für das Visum bei der Busgesellschaft ab. Um alles weitere mussten wir uns nicht kümmern.

Nach dem Erhalt unserers Ausreisestempels von Vietnam bekamen wir kurz unsere Pässe zurück, um sie dann wieder bei den Veranstaltern abzugeben. Während sie sich um unsere Visa kümmerten, konnten wir schon die Grenze nach Kambodscha passieren, um dort eine Mittagspause einzulegen. Nach der Pause bekamen wir unsere Reisepässe wieder und es ging weiter.

Es war wirklich bequem, weil wir uns nicht um die Formulare kümmern mussten. Da hat es uns auch nicht groß gestört, dass wir statt 30$ für das Visum 35$ zahlen mussten oder das der Bus mal wieder 3 Stunden Verspätung hatte.

Der Royal Palace…

… oder Königspalast war bei unserer Unterkunft gleich um die Ecke. Der Palast selbst ist eine Residenz des Königs und deswegen nicht für Besucher zugänglich. Aber dafür kann man sich den Rest des Geländes, zu dem unter anderem der Thronsaal und die Silberpagode zählen, angucken. Leider durfte man den Thronsaal von innen nicht fotografieren, geschweige denn betreten. Man durfte lediglich von außen einen Blick durch die Türen und Fenster riskieren.

Dafür konnte man aber einige Pagoden und Tempel besichtigen, die allerdings von innen nicht halb so eindrucksvoll wie der Thronsaal aussahen. Insgesamt hat sich der Besuch aber gelohnt und wir hatten super Wetter.

Wat Phnom

Mal wieder ein Tempel mit einer Pagode auf dem Hügel: Wat Phnom war ein netter Zeitvertreib. Der Eintrittspreis war allerdings nicht gerrechtfertigt. Wer also auf sein Budget achtet, kann auf den Besuch gerne verzichten. Auch von außen kann man den Tempel sehen und von innen erwartet einen nichts, was man nicht auch aus anderen Tempeln kennt.

Tuol-Sleng-Genozid-Museum

Beim Wort Museum im Reiseführer reagiere ich zunächst häufig desinteressiert. Wenn sich das Thema nicht um etwas mir Bekanntes dreht, ignoriere ich es in der Regel. Zum Glück beharrte Berti darauf, das Tuol-Sleng-Genozid-Museum zu besuchen, sonst wäre mir ein wichtiger Teil der kambodschanischen Geschichte fremd geblieben.

Bei dem Museum handelt es sich um eine Schule, die während der Zeit des Demokratischen Kampucheas (1975-79) zu einem Gefängnis umfunktioniert wurde. Es erinnert heute an die Verbrechen des Genozids in Kambodscha durch die Roten Khmer. Eine Inhaftierung in das Gefängnis bedeuteten Folter und den unausweichlichen Tod.

Als die Vietnamesen 1979 die Gefängnisinsassen befreiten, lebten kurz vorher noch 14 Erwachsene, die von den Roten Khmer noch vor der Befreiung umgebracht wurden. Vier Kinder konnten sich allerdings verstecken und waren somit die einzigen Überlebenen des Gefängnisses. Ungefähr 18.000 Menschen verloren an diesem Ort ihr Leben.

Sehenswert, aber kein Must-See

Wir konnten in Phnom Penh etwas entschleunigen. Wir nahmen uns nur die wichtigsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten vor und hatten somit viel Zeit für uns. Wer auch mal gerne nach Phnom Penh möchte, der sollte darauf vorbereitet sein, dass es nicht allzuviel zu sehen gibt. Die Stadt würde sicher auch nicht in einem Topranking der von uns besuchten Städte vorkommen, aber trotzdem hatten wir hier eine schöne und entspannte Zeit.